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Rapperswil-Jona
14.08.2025
14.08.2025 06:26 Uhr

Budget Wohnungen und neues Schulhaus

Bild: zVfg/Linth24
An der Bürgerversammlung vom 4. September wird über eine doppelte Investition in die Zukunft entschieden. Im Fokus stehen günstiges Wohnen und die teuerste Schule der Stadt.

An der Medienorientierung im Stadthaus informierten Stadtpräsidentin Barbara Dillier, Bauchef Ueli Dobler und Schulpräsident Luca Eberle zu den Vorlagen. Den Anfang macht mit dem ersten Traktandum der Plan für preisgünstigen Wohnraum im Areal der ehemaligen Petroplast Vinora AG. Dort, wo jahrzehntelang Kunststoffverpackungen produziert wurden, soll ein lebendiges Quartier entstehen.

Doppelter Grundstücksdeal

Der Stadtrat will ein Teilgrundstück kaufen und es gleich weiterverkaufen – nicht an den Meistbietenden, sondern an die Baugenossenschaft «zum Korn». Rund 2,19 Millionen Franken werden dafür fällig, bereits reduziert durch eine Mehrwertabgabe, die nach der Umzonung von Industrie- in Wohn- und Gewerbezone anfiel. Das Grundstück geht zum gleichen Preis weiter an die Genossenschaft, verbunden mit klaren Auflagen: günstige Mieten, Gewerberäume im Erdgeschoss und ein vertragliches Rückkaufsrecht für die Stadt, falls der Plan nicht eingehalten wird.

Warum eine Zürcher Genossenschaft?

Die Wahl fiel nicht aus Lokalpatriotismus, sondern aus Mangel an Alternativen: 2020 wurde ein Einladungsverfahren durchgeführt – und nur die Zürcher Baugenossenschaft «zum Korn» zeigte Interesse. Sie erfüllte sämtliche Zuschlagskriterien und bringt Erfahrung im sozialen Wohnungsbau mit.

Auf dem Gelände er ehemaligen Petroplast Vinora sollen im Gebäude rechts im Bild 21 Wohnungen in Kostenmiete entstehen. Bild: zVFg

Risiko bei einem Nein

Sollte die Bürgerversammlung am 4. September das Geschäft ablehnen, bliebe das Grundstück in städtischem Besitz, der Bau verzögerte sich erheblich, und der finanzielle Mehrwert könnte nicht an die Bevölkerung zurückgegeben werden.

  • Stadtpräsidentin Barbara Dillier und Bauchef Ueli Dobler verfolgen konzentriert die Ausführungen von Luca Eberle zum Neubau Schulhaus Burgerau. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • v.l. Bauchef Ueli Dobler, Stadtpräsidentin Barbara Dillier, Schulpräsident Luca Eberle Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Schule Burgerau vor grossem Umbau

Das zweite grosse Traktandum betrifft die Oberstufenschulanlage Burgerau. Das traditionsreiche Schulhaus von 1914 – mit Erweiterungen aus 1938 und 1960 – ist in die Jahre gekommen. Energetische Sanierungen, mehr Klassenzimmer, zusätzliche Fachräume und vor allem eine Turnhalle sind dringend nötig. Die Schulraumplanung 2019–2034 zeigt klar: Die Kapazität muss von heute zehn auf künftig 15 Klassen erweitert werden.

Musketiere als Vorbild

Eine Machbarkeitsstudie und ein Wettbewerb mit 42 Teams führten zum Siegerprojekt «athos porthos & aramis». Es sieht vor, den Altbau unter Denkmalschutz zu erhalten, den Neubau zu ersetzen und die Anlage so zu gestalten, dass moderner Unterricht und Sportbetrieb möglich sind.

Der Neubau des Schulhaus Burgerau ist zwar teuer, erfüllt aber sämtliche Kriterien für die Zukunft. Bild: zVFg

Finanzielle Herausforderung

Für die Projektierung beantragt der Stadtrat 3,5 Millionen Franken, inklusive Mehrwertsteuer. Zur Kenntnis nehmen sollen die Stimmberechtigten auch die jährlichen Folgekosten zur Finanzierung des Projektierungskredits von 183’000 Franken.

Fahrplan bis 2031

Der Ablauf ist klar: Zuerst entscheidet die Bürgerversammlung am 4. September, dann folgt eine Urnenabstimmung. Der Neubau soll bis Juli 2030, die Sanierung des Altbaus bis Juli 2031 abgeschlossen sein.

Blick nach vorn

Zwei Projekte, zwei Richtungen – beide mit einem Ziel: Rapperswil-Jona so zu gestalten, dass die Stadt nicht nur heute, sondern auch in Jahrzehnten lebenswert und funktional bleibt.

Markus Arnitz, Linth24