8-Sekunden-Regel für Torhüter
Die wichtigste Neuerung betrifft die sogenannte 8-Sekunden-Regel: Torhütern ist es neu erlaubt, den Ball mit den Händen oder Armen während acht statt wie bisher sechs Sekunden zu kontrollieren. Die Zeitmessung beginnt, sobald der Torhüter den Ball vollständig kontrolliert und unbedrängt besitzt.
Zur besseren Orientierung zählt der Schiedsrichter die letzten fünf Sekunden mit erhobener Hand sichtbar herunter. Wird die maximale Kontrollzeit überschritten, erfolgt beim ersten Verstoss ein Eckball für das gegnerische Team, beim zweiten zusätzlich eine Ermahnung, beim dritten eine Verwarnung. Ziel der Regel ist die konsequente Unterbindung von Zeitspiel.
Doppelberührung bei Penaltys
Eine weitere Änderung betrifft die Doppelberührung bei Penaltys: Sollte ein Schütze den Ball beim Strafstoss unbeabsichtigt zweimal berühren – etwa durch einen Abpraller vom eigenen Standbein –, wird der Versuch bei einem Torerfolg wiederholt. Führt die Doppelberührung nicht zu einem Tor, geht das Spiel mit einem indirekten Freistoss für das gegnerische Team weiter.
Bei einem Penaltyschiessen gilt der Versuch in diesem Fall als «verschossen». Diese Regel wurde bislang nicht im offiziellen Regelbuch erfasst, sondern per Zirkular nachträglich kommuniziert.
Neuregelung des Schiedsrichterballs
Die Neuregelung des Schiedsrichterballs sieht vor, dass bei einer Spielunterbrechung im Strafraum das Spiel mit einem Schiedsrichterball für den Torhüter des verteidigenden Teams an der Stelle der Unterbrechung fortgesetzt wird.
Erfolgt die Unterbrechung ausserhalb des Strafraums, wird der Schiedsrichterball mit einem Spieler jenes Teams ausgeführt, das zum Zeitpunkt der Unterbrechung in Ballbesitz war oder diesen aus Sicht des Schiedsrichters klar gehabt hätte. Ist dies nicht eindeutig feststellbar, erhält jenes Team den Ball, das ihn zuletzt berührt hat.
Captain Hauptansprechpartner der Schiedsrichter
Ergänzend erinnert der SFV an die bereits im Vorjahr eingeführte Praxis der «Captain – Referee Cooperation»: Demnach sind die beiden Captains die primären Ansprechpartner für die Schiedsrichter und erhalten auch alle wesentlichen Entscheide, insbesondere jene des Video Assistant Referees, direkt kommuniziert. Nur die Captains dürfen auf den Referee zugehen.
Gleiches gilt für den Umgang der Trainer mit dem Vierten Offiziellen. Mitspieler oder Funktionäre, die sich nicht an diese Regel halten oder sich respektlos verhalten, müssen mit einer Verwarnung oder sogar einem Platzverweis rechnen.
Regeländerungen gültig in allen Ligen mit Schiedsrichter
Die genannten Regeländerungen gelten für sämtliche Ligen, in denen offizielle Schiedsrichter zum Einsatz kommen. Das Kader der Swiss Football League wurde im Rahmen des Zentralkurses Ende Juni in Muntelier entsprechend instruiert.
Weitere Informationen und sämtliche Regeländerungen sind über die Website des Schweizerischen Fussballverbands abrufbar.