Mit Erstaunen nimmt die SVP des Kantons St.Gallen zur Kenntnis, dass die Stadt St.Gallen einer muslimischen Lehrerin offiziell erlauben will, im Klassenzimmer ein Kopftuch zu tragen. Bildungsdirektor Mathias Gabathuler (FDP) erklärte gegenüber den Medien, dass er dies als Chance für die Vielfalt im Schulunterricht erachte.

Für die SVP ist diese Haltung ein falsches Signal und ein klarer Bruch mit dem Prinzip der konfessionellen Neutralität an öffentlichen Schulen. Wer das Kopftuch bei Lehrpersonen zulässt, legitimiert damit zudem eine Praxis, die der Gleichstellung der Geschlechter zuwiderläuft.

Die öffentliche Schule ist ein Ort der Integration, der Gleichbehandlung und der weltanschaulichen Zurückhaltung. Wer unterrichtet, soll dies ohne religiöse oder ideologische Symbolik tun. Es ist schlicht nicht nachvollziehbar, dass die Stadt von sich aus ein so heikles Thema im Alleingang bestimmen will, ohne eine kantonale Klärung abzuwarten.

Urteil des St.Galler Stadtrates vertiefe Stadt-Land-Graben

Noch gravierender ist jedoch die Haltung des Stadtrats, der in überheblicher Weise gegenüber ländlichen Gemeinden urteilt. So sagt Gabathuler wörtlich: «Im Urbanen sind wir da weiter, offener und diverser» als auf dem Land. Diese ungeheure Arroganz gegenüber den ländlichen Regionen ist inakzeptabel und spaltet den Kanton. Es ist empörend, wie der St.Galler Stadtrat über Gemeinden richtet, die sich aus berechtigten Gründen gegen das Kopftuch im Klassenzimmer aussprechen. Mit solchen pauschalisierenden Urteilen vertieft der Stadtrat bewusst den politischen Stadt-Land-Graben, statt zur Einheit des Kantons beizutragen.

Die SVP des Kantons St.Gallen bestärkt ihre Forderung nach einer klaren gesetzlichen Regelung auf kantonaler Ebene: Lehrpersonen an öffentlichen Schulen haben eine Vorbildfunktion und sollen keine demonstrativ religiösen Kleidungsstücke wie das Kopftuch tragen dürfen. Es braucht daher eine verbindliche Lösung für den ganzen Kanton.