Mit dem Kauf über die Parzelle Nr. 1551 an der Gasterstrasse 19 (ehemals Pflegezentrum) im Juni 2024 legte die Gemeinde Uznach den Grundstein für eine neue Alters- und Gesundheitsversorgung (AGVU).
Eine Projektgruppe unter Leitung des Gemeindeschreibers erarbeitet in Zusammenarbeit mit Fachberatern und einer breit abgestützten Begleitgruppe Lösungen für ein zukunftsfähiges Angebot.
Strategiepapier als Basis für Kreditantrag
Ergebnis der Projektgruppenarbeit wird ein Strategiepapier sein. Dieses enthält eine Ausgangslage, die Einführung in die AGVU und deren Ziele, die Handlungsfelder und die gewählten Leitsätze mit Ausführungen. Der Anhang enthält den Massnahmenplan samt Priorisierung und einen Terminplan zur Umsetzung.
Das Strategiepapier soll Basis sein für einen Antrag zuhanden der Bürgerversammlung über einen Planungskredit zur baulichen Umsetzung.
Leitentscheid Bettenanzahl und Prüfung zweier Versorgungsszenarien
Der künftige Bedarf wurde auf 72–85 Betten/Pflegeplätze festgelegt. Die Ausgestaltung hängt jedoch stark von Finanzierbarkeit und Platzverhältnissen ab.
- Eine Ein-Standort-Lösung.
Bau eines neuen Pflegeheims mit 72 bis 85 Betten und möglichst vielen Wohnungen mit Service und allenfalls mit Kompetenzzentrum an der Gasterstrasse.
Bestehendes Altersheim Städtli wird frei und kann neu genutzt werden.
- Eine Zwei-Standort-Lösung.
Altersheim Städtli bleibt. Bau eines zusätzlichen kleineren Pflegeheims mit 40 bis 50 Betten und möglichst vielen Wohnungen mit Service und allenfalls mit Kompetenzzentrum an der Gasterstrasse.
Bestehendes Altersheim Städtli wird parallel weiter als Pflegeheim geführt.
Der Neubau soll in jedem Fall so gestaltet werden, dass ein Ausbau bzw. eine Erweiterung oder Umnutzung einfach möglich ist.
Volumenstudie soll weiterhelfen
Wichtigste Frage ist nun, welches Angebot an welchem Standort realisiert werden kann, und zwar bezüglich Volumen sowie Kosten respektive Finanzierung. Daher wurde eine Volumenstudie in Auftrag gegeben (Kreditbewilligung am 25.06.2025).
Diese soll Klarheit schaffen, was am Standort Gasterstrasse 19 überhaupt Platz findet. Die Antwort wird die Weichen stellen, ob eine Ein-Standort-Lösung möglich ist oder ob eine Zwei-Standort-Lösung vorteilhafter ist.
Wenn die Volumenstudie aufzeigt, dass eine Ein-Standort-Lösung an der Gasterstrasse 19 möglich ist, muss die Finanzierungsmöglichkeit geklärt werden. Das gilt auch bei einer Zwei-Standort-Lösung wie bei jeder anderen Lösung.
Finanzierung
Aufgrund der angespannten finanziellen Lage des Gemeindehaushalts kommt der Gemeinderat nicht drum herum, die Projektgruppe damit zu beauftragen, mit einem ausgewiesenen Immobilienfachbüro folgende Fragen vertieft zu prüfen:
- Können die Kosten aus dem Kauf und Rückbau des ehemaligen Pflegezentrums zusammen mit den Kosten für einen Neubau und Betrieb eines neuen Pflegeheims durch die Bewohnenden finanziert werden? Wenn ja, stimmt die Aussage auch, wenn nicht die Gemeinde das Heim betreibt, sondern eine Dritt-Trägerschaft ihren Gewinnanspruch addiert?
- Was sind die Folgekosten einer Ein-Standort-Lösung an der Gasterstrasse 19 bei Aufgabe / Umnutzung des bestehenden Altersheims Städtli? Was kostet es die Steuerzahlenden, wenn das Altersheim umgenutzt wird?
- Was sind die Kosten einer Zwei-Standorten-Lösung – sei es bzgl. Pflegeheim wie Wohnungen mit Service – und welche Vorteile und Nachteile sind langfristig damit verbunden?
Ausblick
Trotz politischem Druck zur schnellen Entscheidung betont der Gemeinderat die Notwendigkeit fundierter Abklärungen. Wichtige Fragen betreffen Kosten, Betrieb (z.B. gemeindeeigen vs. Dritträger), Folgekosten und langfristige Belastung der Steuerzahlenden.
Das Strategiepapier soll im August 2025 vorliegen. Ob die Standort- und Finanzierungsfragen jedoch bereits bis zur Bürgerversammlung am 2. Dezember 2025 genügend haben geklärt werden können, ist noch offen.
Ziel bleibt in jedem Fall eine nachhaltige, bedarfsgerechte und finanzierbare Lösung für Uznach.
Der Gemeinderat wird Sie zu gegebener Zeit wieder informieren.