Manche Menschen versuchen jahrelang, einen Wolf in der Natur zu beobachten. Sie pirschen durch Wolfsreviere, harren stundenlang mit dem Fernglas in der Kälte aus – aber es will und will nicht klappen. Andere Menschen gehen mal eben auf einen Waldspaziergang oder sind beim Skifahren. Ganz überraschend und vielleicht mit mulmigen Gefühlen kreuzen sie einen Wolf.
Alle Emotionen sind ok
Manche Menschen freuen sich tierisch darüber, einen Wolf beobachten zu können. Andere empfinden Wölfe als bedrohlich und möchten jede Begegnung vermeiden.
Schwierig wird es, wenn diese Gefühle gegenseitig nicht akzeptiert werden. «Gefühle müssen ernst genommen werden», schreibt Pro Natura.
Wer Angst vor Spinnen, Schlangen, Wölfen oder irgendetwas anderem hat, brauche zuerst Verständnis, nicht Statistiken. Werde dieser Grundsatz missachtet, fühle sich die von Ängsten verfolgte Person abgewertet und nicht ernst genommen. Das verunmögliche jenen Dialog, der für die gute Nachbarschaft von Menschen und Wölfen in der Schweiz zentral sei.