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17.06.2025
19.06.2025 14:03 Uhr

Tierschutz Linth: Mitglieder raten von Spenden ab

Kein Zutritt für Medien. Seltsames Verständnis für Transparenz bei Tierschutz Linth Präsident René Marti.
Kein Zutritt für Medien. Seltsames Verständnis für Transparenz bei Tierschutz Linth Präsident René Marti. Bild: KI
Linth24 bekommt einen Beschwerdebrief zum Präsidenten des Tierschutzvereins Linth und wollte die GV besuchen. Doch damit wurde nichts. Die GV sei «eine geschlossene Gesellschaft».

Der Brief, den Linth24 aus Tierschutzkreisen zugestellt erhielt, hatte es in sich. Vereinsmitglieder schreiben, Kritiker von Vereinspräsident René Marti müssten mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Niemand würde es mehr wagen, ihm zu widersprechen. Wer nicht spure, werde nicht mehr an die Mitgliederversammlung eingeladen. Und Präsident Marti leiste «keine aktive Tierschutzarbeit».
Die vereinsinternen Kritiker fordern, den Tierschutz Linth «unter der aktuellen Leitung» nicht mehr zu unterstützen.

Staunen über Geschäftszahlen

Im Verein geht tatsächlich Erstaunliches vor. Linth24 hat den Jahresbericht 2024, was grosse Fragen aufwirft: Im vergangenen Jahr waren die Ausgaben für die Administration des Vereins um ein Mehrfaches höher, als jene für Tierhilfe – um den es beim Tierschutzverein ja gehen müsste.
Dabei scheint Geld reichlich vorhanden zu sein. 2024 spülten die Spender dem Verein immerhin über 200'000 Franken in die Kasse. Jedoch: Die Ausgaben für effektive Tierhilfe in der Jahresrechnung betrugen mickrige 4114 Franken. Jene für Administratives waren mit 13'922.40 drei Mal höher. Allein für Vereinsanlässe und Sitzungen wurden 4016 Franken aufgewendet.

Eine geschlossene Gesellschaft

Am Donnerstag, 6 Juni, war Hauptversammlung der Tierschützer. Linth24 wollte die Versammlung besuchen, denn man müsste glauben, ein Verein, der von öffentlichen Spenden lebt, sei dankbar für Publizität. Doch weit gefehlt. Als Linth24-Redaktor Markus Arnitz am Durchführungsort in Benken wartete, teilte ihm Vereinspräsident René Marti mit, er dürfe an der Versammlung teilnehmen, darüber berichten sei ihm aber «verboten». Die Hauptversammlung des Vereins sei «eine geschlossene Gesellschaft».
Ob das die Spender des Vereins auch so sehen?

Der Präsident schweigt auf Fragen

Linth24 hat Tierschutz-Präsident René Marti am 12. Juni per Mail Fragen zugestellt und am 14. Juni noch einmal nachgefasst. René Marti hat bis zum Erscheinen dieses Artikels keine Fragen beantwortet.

Mitgliederversammlung Tierschutz Linth. Pressebericht verboten. Präsident René Marti: «GV ist eine geschlossene Gesellschaft» Bild: KI
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