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Schweiz
17.06.2025
18.06.2025 06:50 Uhr

«20 Minuten» stampft Printausgabe ein

Bis Ende 2025 verschwindet die gedruckte Ausgabe von «20 Minuten».
Bis Ende 2025 verschwindet die gedruckte Ausgabe von «20 Minuten». Bild: zVg
«20 Minuten» beendet Ende 2025 die tägliche Printausgabe. Ein Stellenabbau und die Auflösung von Regionalredaktionen sind Teil der umfassenden Umstrukturierung.

Die Zeitung «20 Minuten» wird ihre tägliche Printausgabe bis Ende 2025 einstellen. Der Entscheid ist eine Reaktion auf die veränderten Mediengewohnheiten und sinkenden Einnahmen aus dem Printbereich. Das Unternehmen richtet seinen Fokus künftig verstärkt auf digitale Inhalte und Plattformen.

Bereits während der Corona-Zeit hatte die Zeitung Umfang und Auflage ihrer gedruckten Ausgabe deutlich zurückgefahren. Die Entwicklung des Nutzerverhaltens und wirtschaftliche Faktoren haben diesen strategischen Wandel nun weiter beschleunigt.

Stellenabbau angekündigt

Mit dem Aus der täglichen Printausgabe geht ein massiver Abbau von Arbeitsplätzen einher. Bis zu 80 Vollzeitstellen sollen im Verlag und in der Redaktion gestrichen werden. Ein Sozialplan ist vorgesehen, um die betroffenen Angestellten zu unterstützen und den Übergang abzufedern.

Neben dem Personalabbau werden mehrere Regionalbüros geschlossen. Die Standorte in Basel, Genf, Luzern und St. Gallen sind davon betroffen und sollen Ende 2025 ihren Betrieb einstellen.

Nationale Redaktion

Die Redaktion wird neu aufgestellt. Künftig soll eine nationale Redaktion die Arbeit übernehmen, welche an den Standorten Zürich, Bern und Lausanne angesiedelt sein wird. Damit werden die bisher getrennt arbeitenden Redaktionen der Deutsch- und Westschweiz zusammengeführt.

Die regionale Berichterstattung soll durch ein flexibles Korrespondentennetz gewährleistet werden. So sollen weiterhin lokale Inhalte möglich bleiben, jedoch mit schlankeren Strukturen.

Museale Boxen

Unklar ist bislang, ob die bekannten Boxen im öffentlichen Raum verschwinden werden. Laut Aussagen des Verlags wird derzeit eine neue Publikationsform geprüft. Diese könnte sich durch einen veränderten Erscheinungsrhythmus stärker an den Lesegewohnheiten der Pendler orientieren.

Auch die Ausgabe «20 minuti» im Tessin wird eingestellt. Damit betrifft der Umbruch alle Sprachregionen der Schweiz.

Start vor 26 Jahren

Die erste Ausgabe von «20 Minuten» erschien am 13. Dezember 1999. Damals war das Blatt im Besitz des norwegischen Medienkonzerns Schibstedt. Seit 2005 gehört es zur Tamedia, die später in der TX Group aufging. Über Jahre hinweg galt das kostenlose Pendlerblatt als Reichweitenführer in der Schweiz.

Mit dem Schritt in Richtung Digitalisierung verabschiedet sich eine der bekanntesten Gratiszeitungen des Landes vom täglichen Druckformat. Die Marke bleibt jedoch bestehen und soll digital weiterentwickelt werden.

Goldkueste24