Der Abend sollte eigentlich mit Sonnenstrahlen beginnen. Doch der Himmel über dem Schlosshof Rapperswil hatte andere Pläne. Ein orkanartiges Unwetter zwang Publikum, Orchester und die beiden Chöre ins Schloss und in die Geduld. Der Beginn verzögerte sich, aber nicht die Vorfreude. Und dann, als das Gewitter endlich weiterzog und sich der Himmel klärte, begann ein musikalisches Erlebnis, das wohl niemand so schnell vergisst.
Klanggewalt
«nonsoloVivaldi»: der Titel versprach ein Konzert mit barocker Seele und zeitloser Kraft. Und genau das wurde geliefert. Unter der Leitung des charismatischen Dirigenten Davide Galassi entfalteten die Bachtelstimmen, der CHOR züri Ost und das Neue Orchester Rüti einen Klang, der bis in die letzten Ecken vibrierte. Galassi dirigierte mit spürbarer Hingabe, voller Präzision und gleichzeitig mit einem musikalischen Lächeln. Die Orchesterstimmen füllten den fast tausendjährigen Schlosshof mit Ehrfurcht gebietender musikalischer Grandezza.