1968 wurden dem Land Liechtenstein zehn Gemälde Alter Meister geschenkt und damit der Grundstein einer Liechtensteinischen Staatlichen Kunstsammlung gelegt. Das heutige Kunstmuseum, würfelförmig in schwarz eingefärbtem Zement, ist einer Gruppe privater Stifterinnen und Stifter zu verdanken und wurde 2000 dem Land Liechtenstein übergeben.
«Silber steht dir»
Internationale Kunst von der frühen Moderne bis hin zur Gegenwart mit dem Schwerpunkt auf Kunst nach 1945 wird in der beeindruckenden Sammlung gezeigt. Mit «Silber steht dir», bezugnehmend auf die Silberhochzeit, werden 25 Arbeiten gezeigt, für jedes Jahr eine, zuzüglich drei Werke junger Kunstschaffender für das Jubiläumsjahr, die mögliche Ankäufe sind.
Diese drei greifen besonders gesellschaftlich relevante Themen auf und bilden den Spannungsbogen von der Vergangenheit über die Gegenwart bis hin zur Zukunft.
Olivia Büchel führte die Mitglieder des Kunstvereins durch die Sonderausstellung sowie durch die Ausstellung «Auf der Strasse». Werke aller Kunstformen erzeugen im Raum eine abwechslungsreiche Sichtweise auf so viele verschiedene künstlerische Ausdrucksformen.
Eindrucksvolle und vielseitige Kunst
Die auf dem Boden liegenden Steine, Zeugen eines Millionen Jahre dauernden geologischen Prozesses, tauchte Jannis Kounellis zur Hälfte in schwarze Farbe, als Synthese aus Abstraktion und Realismus.
Dagegen sind die Siebdrucke auf poliertem Edelstahl von Michelangelo Pistoletto realistisch und sollen die Offenheit des Geistes symbolisieren.
Pawel Althamer erschuf aus unzähligen Materialien, u. a. Heu, Erde, Bison-Dung, Metall, Keramik, Kunststoff, Nagellack die lebensgrosse figurative Skulptur «Hildegarda», eine Hommage an Hildegard von Bingen.
Zu den jungen Kunstschaffenden gehört die 1980 geborene Ghislaine Leung, die mit ihrem grossformatigen Wandgemälde «Care» auf die geleistete Betreuungszeit von Müttern für ihre Kinder aufmerksam macht, die nicht nur die Zeit umfasst, die die Frauen zuhause verbringen, sondern auch auf viele durchwachte Nächte etc. Sie möchte emotional und gesellschaftlich diese Frauenthemen aufbrechen.