Die St.Galler Stimmbevölkerung entschied sich bereits zum vierten Mal innert 30 Jahren gegen die Ausweitung der gesetzlich erlaubten Ladenöffnungszeiten. Vor fünf Jahren hatten die SVP und FDP die Debatte im Kantonsrat erneut aufgebracht. Nun ist das Resultat der Abstimmung da – es ist deutlich: Nur 35,2 Prozent sagten «Ja» und folgten damit dem Willen des Kantonsparlaments. 64, 8 Prozent waren dagegen.
Befürworter für Öffnung bis 22 Uhr
Konkret sollten alle Detailhandelsgeschäfte künftig montags bis samstags von 5 bis 22 Uhr geöffnet sein dürfen. Einzig am Sonntag sollte es noch Unterschiede zur Regelung für Tankstellenshops, kleine Lebensmittelläden und Kioske geben. Diese hätten bei einem Ja auch am Sonntag von 5 bis 22 Uhr geöffnet haben dürfen. Sowohl am Gründonnerstag als auch am 24. und 31. Dezember hätten keine verkürzte Öffnungszeiten mehr gegolten.
Abfuhr auch beim Finanzausgleich
Auch bei der zweiten Vorlage erteilte das Stimmvolk dem Parlament eine Abfuhr. Dieses wollte, dass die Stadt St. Gallen ihr Defizit (2024: 25 Millionen Franken) künftig durch mehr Geld aus dem kantonalen Finanzausgleich decken kann. Doch die SVP wehrte sich mit dem Referendum dagegen. Nun versenkte der Souverän die Vorlage - mit 57,92 Prozent «Nein»-Stimmen.