Es war ein historischer Parteitag für die FDP des Kantons St.Gallen: Nachdem Karin Keller-Sutter vergangenen Dezember als erste St.Gallerin und erste freisinnige Bundesrätin zur Bundespräsidentin gewählt worden war, trat sie nun als Hauptrednerin beim kantonalen Parteitag im katholischen Pfarreizentrum in Wil auf.
Entsprechend gross war das Interesse an der Veranstaltung, zu der über 130 Parteimitglieder und Gäste erschienen.
Direkt von der internationalen Politbühne kommend, sprach sie in der heimischen Runde über die aktuellen weltpolitischen Herausforderungen, die nationale Finanzpolitik und ihre Heimat.
Auf die Frage von Moderator und Vizepräsident Sven Bradke, welches Ereignis sie in dieser Woche am meisten geprägt habe, antwortete sie nach einer kurzen Denkpause: «Die Wahl des neuen Papstes» – und ergänzte sogleich, dass mit dem Treffen von Italiens Präsident Mattarella in Rom, dem St.Gallen Symposium, den Gesprächen mit US-Finanzminister Scott Bessent sowie der Behandlung der Individualbesteuerung im Parlament zahlreiche weitere wichtige Geschäfte auf dem Programm standen.
Die Verhandlungen zu den US-Zöllen stiessen sodann auch in der Fragerunde bei den Freisinnigen auf besonderes Interesse.
Die Bundespräsidentin berichtete vom rund 25-minütigen Telefonat mit US-Präsident Donald Trump sowie vom aktuellen Stand der Verhandlungen. Im Zusammenhang mit einer Frage zum nationalen Entlastungspaket betonte die Finanzministerin zudem: Ziel sei es, die Finanzstabilität der Schweiz im Interesse der Bevölkerung zu sichern.
Dafür brauche es auf allen Ebenen mehr Anstrengungen. Den eindrucksvollen Einblick und den persönlichen Austausch mit ihrer Bundespräsidentin würdigten die Freisinnigen zum Abschluss der Talks mit einer Standing Ovation – es sei eine besondere Ehre und ein grosser Stolz für die St.Galler FDP, eine so herausragende Persönlichkeit in den eigenen Reihen zu wissen, betonte Parteipräsident Raphael Frei bei der Verdankung.