Ein simpler Restaurantbesuch kann mittlerweile zum teuren Vergnügen werden – und das nicht etwa wegen des Drei-Gänge-Menüs. In Winterthur machte kürzlich eine Wasserflasche für elf Franken Schlagzeilen. Doch was dort für Aufsehen sorgt, ist in Zürich schon Alltag.
In der legendären Kronenhalle etwa kostet eine 33cl-Flasche Knutwiler satte 7.50 Franken, so 20 Minuten. Hochgerechnet ergibt das einen Literpreis von 22.50 Franken – für schlichtes Mineralwasser. Auch andere Edel-Adressen wie verlangen stolze Preise: Zehn Franken für 5dl San Pellegrino.
Getränke statt Gourmetgerichte
Grund, dass solche Preise bald schon normal werden ist der wirtschaftliche Druck, unter dem viele Gastrobetriebe stehen. Die Margen auf Speisen sind niedrig, die Konkurrenz ist hoch und die Gäste reagieren empfindlich auf steigende Essenspreise. Bei Getränken hingegen ist die Schmerzgrenze offenbar höher. Zudem setzen viele Lokale auf kleinere Flaschen, die frisch und exklusiv wirken, um so höhere Preise rechtzufertigen.
Luxus oder Abzocke?
Die Meinungen zur Preisexplosion beim Wasser gehen auseinander. Für die einen ist es pure Abzocke, für andere eine logische Folge der wirtschaftlichen Realität in der Gastronomie. Ob der 15-Franken-Liter bald wirklich flächendeckend kommt, ist noch unklar.