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Ausland
10.04.2025
10.04.2025 06:32 Uhr

Zoll-Chaos: Trump rudert zurück

Im Zickzack-Kurs zum Chaos: Donald Trump ändert seine Meinung fast im Stundentakt.
Im Zickzack-Kurs zum Chaos: Donald Trump ändert seine Meinung fast im Stundentakt. Bild: Right Cheer / Matt Johnson from Omaha, Nebraska, United States (CC BY 2.0, Wikimedia Commons)
Kehrtwende von Donald Trump. Der US-Präsident setzt die meisten Zölle aus. Dies führt zu Erleichterung bei Handelspartnern und für Euphorie an den Börsen.

Trump setzte einige, gerade erst in Kraft getretene Zölle für 90 Tage aus. Dies erklärte er am Mittwochabend (europäische Zeit). Während dreier Monate gelte ein gesenkter Zollsatz in Höhe von zehn Prozent für alle betroffenen Länder bis auf China, verkündete er auf der Online-Plattform Truth Social. Damit legte der US-Präsident einen Teil seines erst vor wenigen Tagen verkündeten gewaltigen Zollpakets vorerst auf Eis.

Nun Verhandlungen

Während der Pause soll es Verhandlungen mit den betroffenen Staaten geben. Trump nennt als Ziel, andere Länder mit Hilfe der Zölle dazu zu zwingen, Handelsbarrieren für deren Einfuhren aus den USA abzubauen.

Zölle gegen China bleiben

Bereits zuvor hatte Trump Zölle auf bestimmte Einfuhren wie Autos, Stahl und Aluminium verhängt - unabhängig davon, aus welchem Land sie kommen. Diese Zölle sind nach allem, was bekannt ist, weiter in Kraft. Auch die Zölle gegen China bleiben unangetastet - vorderhand. Allerdings lieferte die US-Regierung nur spärliche Informationen zu Trumps unerwarteter Kehrtwende und stiftete mit ihrer Kommunikationspolitik einige Verwirrung.

10 Prozent für die Schweiz

Durch die jüngste Ankündigung von Trump wird der Zollsatz auf Schweizer Exporte vorerst von 31 Prozent auf 10 Prozent gesenkt. Für Handelspartner aus der Europäischen Union (EU) werden die jüngst verhängten US-Zölle durch den Schritt halbiert. Nun gelten - zumindest für voraussichtlich 90 Tage - erst einmal 10 Prozent.

Die US-Handelsexpertin Laura von Daniels von der Stiftung Wissenschaft und Politik sagte der deutschen Nachrichtenagentur DPA, für die EU und andere Handelspartner sei diese Pause eine gute Nachricht. Doch die 10 Prozent gelten eben weiter. Weitere Zölle - etwa auf Pharmaprodukte - könnten ausserdem folgen. Vom Tisch ist das Zollpaket also noch nicht.

Globale Erleichterung

An den Aktienmärkten löste der Schritt dennoch grosse Erleichterung aus. Trumps Entscheidung katapultierte die US-Börsen nach tagelanger Talfahrt nach oben. Der Franken schwächte sich ab. Am Morgen danach schnellten dann auch die Kurse an den asiatischen Börsen in die Höhe.

Börsen schnellen in die Höhe

Der Dow Jones Industrial machte die Kursverluste der vergangenen drei Handelstage innerhalb von Minuten wett und schloss mit einem Plus von 7,87 Prozent bei 40'608,45 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Ende um 9,52 Prozent auf 5456,90 Zähler aufwärts. Der von den grossen Technologieaktien dominierte Nasdaq 100 gewann gar 12,02 Prozent auf 19'145,06 Punkte.

In den vergangenen Tagen hatte die Angst, dass die Zölle die US-Wirtschaft abwürgen könnten, die Kurse stark nach unten gedrückt.

tre