Folgend das Video in voller Länge - und darunter die Zusammenfassung des Gesprächs.
100 Tage Dillier: «Doppelt und dreifach wieder antreten»

«Die Schuhe passen mir ausgezeichnet»
Auf die von Linth24 einleitende Frage, ob Rapperswil-Jona eben doch ein grösseres Paar Schuhe sei als Fischenthal sagt Barbara Dillier, nein, die Schuhe würden ihr «ausgezeichnet passen». Klar, die Stadt sei grösser, aber das politische Handwerk bleibe dasselbe. Sie arbeite für die Bürgerinnen und Bürger, mache Sachpolitik und suche nach den besten Lösungen. Sie fühle sich in der Stadt und im Kanton getragen und gut aufgenommen.
«Gibt es Altlasten?»
Wo lagen die Schwierigkeiten beim Start? Die wichtigste Herausforderung sei, Prioritäten zu setzen, Alltägliches anzugehen aber auch strategisch weiterzudenken. Sehr wichtig sei ihr die Zusammenarbeit im Stadtrat und mit der Verwaltung, um durchdachte, breit abgestützte Entscheide zu treffen.
Eintrübende Finanzen
Barbara Dillier wirft ein waches Auge auf die Finanzen. Auf die entsprechenden Fragen sagt sie: Der letztjährige Ertragsüberschuss sei erfreulich, aber der städtische Aufwand habe sich 2024 gegenüber Budget um knapp sechs Prozent erhöht. Und dies bei gleichzeitiger Abnahme des Nettovermögens um 25 Millionen. Zugleich habe sich das Fremdkapital der Stadt um 40 Millionen erhöht; man habe somit bei sinkendem Vermögen mehr Schulden gemacht. Aktuell liege der Selbstfinanzierungsgrad bei tiefen 30 Prozent.
Das heisst, wenn die Stadt etwas baue, könne sie nur einen Drittel der Kosten bezahlen, der Rest müsse fremdfinanziert werden.
Finanziell bremsen?
Muss Rapperswil-Jona sparen, fragt Linth24? Dazu sagt Barbara Dillier, sie habe eine «Aufgaben- und Leistungsprüfung» vorgeschlagen, die in die Wege geleitet werde. Die Steuereinnahmen würden tendenziell nicht mehr so wachsen wie früher, während der Aufwand mit neuen Aufgaben und Gesetzen steige. Das sei zu beachten, um künftig gesund zu wirtschaften.
«Viele positiven Begegnungen»
«Was war das Schönste» in Barbara Dilliers ersten 100 Tagen als Stadtpräsidentin? «Die vielen positiven Begegnungen» sagt sie spontan. Diese würden ihr «Kraft, Motivation und Schwung» geben.
Würde sie heute nochmals zur Wahl antreten. Darauf sagt sie lachend und bestimmt: «Ja, doppelt und dreifach».