Der Himmel über dem Zürcher Unterland und weiteren Teilen der Schweiz wird besonders am Freitag eine ungewöhnliche gelblich-rötliche Färbung annehmen. Wie Peter Wick, Hausmeteorologe von ZU24.ch sagt: «Der Saharastaub aus Nordafrika erreicht die Schweiz und unsere Region abgeschwächt bereits am Donnerstagabend, vor allem aber am Freitag mit dem Höhepunkt am Freitagabend und sorgt dabei für eine Trübung der Luft und erhöhte Feinstaubwerte».
Saharastaub-Besuch am Freitag


Warum kommt der Saharastaub jetzt?
Eine südliche Strömung zwischen einem Hoch über Osteuropa und einem Tief über dem Atlantik transportiert derzeit feinen Wüstenstaub aus der Sahara bis nach Mitteleuropa. Bereits am Donnerstag erreicht er Frankreich und Spanien, bevor er am Freitag in der Schweiz erwartet wird. Die Konzentration des Staubs nimmt im Tagesverlauf stetig zu und erreicht am Abend ihr Maximum. In der Nacht zum Samstag gehen die Werte dann wieder zurück.

Was bedeutet das für die Region?
- Trübung des Himmels: Die Luft kann einen gelblichen bis rötlichen Farbton annehmen. Die Sonne erscheint nur noch diffus, und Sonnenauf- sowie -untergänge könnten besonders intensiv ausfallen, wobei die Wolkendichte am Freitagabend wohl kaum Sonnenstrahlen durchlässt.
- Erhöhte Feinstaubwerte: Während Saharastaub gesundheitlich weniger bedenklich ist als verkehrsbedingter Feinstaub, kann er dennoch Atemwegsprobleme bei empfindlichen Personen verursachen.
- Blutregen möglich: Fällt Regen während des Staubereignisses, kann dieser den Staub aus der Luft waschen und auf Autos, Fensterscheiben und Strassen rötliche Rückstände hinterlassen. Der Saharastaub allerdings wird am Samstag weiter Richtung Nordosten abziehen und beim Einsetzen von Niederschlägen in der Nacht auf Sonntag und am Sonntagvormittag wird wohl nur noch wenig Saharastaub übrig bleiben. Good news also für alle Freunde glänzender Autohauben, bad news dagegen für die Autowaschstrassen-Besitzer.
- Auswirkungen auf Schnee: In den Alpen kann sich der Staub auf den Schnee legen, was zu einem bräunlichen Schimmer führt und die Schmelzrate erhöht, da weniger Sonnenlicht reflektiert wird. Entsprechend können grosse Saharastaub-Ereignisse auch die bereits starke Gletscherschmelze weiter vorantreiben.

Globales Phänomen mit weitreichenden Folgen
Saharastaub erreicht Europa mehrmals im Jahr – oft unbemerkt, manchmal aber auch in markanter Form. Die feinen Partikel haben auch positive Effekte: Sie transportieren wertvolle Mineralien, die in anderen Regionen der Erde als natürlicher Dünger dienen, beispielsweise für den Amazonas-Regenwald (dieser würde ohne den Saharastaub in seiner Form gar nicht extistieren können, weil die Urwaldböden sehr nährstoffarm sind. Zudem können hohe Staubkonzentrationen über dem Atlantik Hurrikans abschwächen, da sie die Meeresoberfläche kühlen und damit die nötige Energie für die Stürme reduzieren (dies gilt in der Hurrikan-Season – sprich vom Sommer bis in den Spätherbst).
