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Rapperswil-Jona
24.02.2025
27.02.2025 11:49 Uhr

Stadt soll millionenteure BWZ-Garage bauen

Oberholzer ‘s BWZ-Komitee tritt gegen die Versenkung von Steuermillionen im Lido an.
Oberholzer ‘s BWZ-Komitee tritt gegen die Versenkung von Steuermillionen im Lido an. Bild: Linth24
Der alte Stadtrat hat den Bürgern ein weiteres faules Ei ins Nest gelegt. Die Stadt soll unter dem BWZ eine Tiefgarage bauen – weshalb? Das Komitee BWZ im Zentrum tritt dagegen an.

Was vom Kanton als freudige Meldung zum BWZ gedacht war, hat die Stadt mit einer eigenen Mitteilung begleitet. Wer sie liest, kann über das neuste Geheimnis des alten Stadtrates nur noch den Kopf schütteln.

Tiefgarage auf Kosten von RJ  

Die St. Galler Regierung teilt mit, sie werde kommenden Herbst das BWZ im Südquartier dem Kantonsrat vorlegen und auf die Bahn bringen.
In einer ergänzenden Mitteilung meldete sich auch Stadtpräsidentin Barbara Dillier zu Wort. Sie schrieb, unter dem BWZ-Gebäude habe der alte Stadtrat eine Tiefgarage mit 100 Parkplätzen geplant. Dazu habe die Stadt letztes Jahr mit dem Kanton eine Absichtserklärung unterzeichnet. Dereinst habe das Volk über den Kredit darüber zu befinden.

Wieder einmal geheim

Wieder einmal geschah eine folgenschwere Stadtrats-Entscheidung im Geheimen. Weder dass er die Vereinbarung unterzeichnet hat, noch was er unterzeichnete, war ihm eine Mitteilung wert. Was aber aus der heutigen Stadtmitteilung hervorgeht: Bezahlen sollen die Tiefgarage die Steuerzahler von Rapperswil-Jona. Im giftig-schwierigen Untergrund Lido der ehemaligen Chemiefabrik Para könnten das bis zu 10 Millionen Franken sein. 

Motion oder Initiative gegen BWZ

Das Komitee BWZ im Zentrum unter Präsident Architekt Herbert Oberholzer wird, wie er gegenüber Linth24 ausführt, gegen das BWZ im Südquartier und auch gegen die Tiefgarage antreten. Er sagt, es sei unvernünftig, im Südquartier, und erst noch in einer Sackgasse, teure, öffentliche Garagen zu bauen. Sein Komitee werde schon nächste Woche entschieden, ob es gegen das BWZ im Südquartier eine Motion oder eine Initiative starten werde.

Kommentar: Planungsleerlauf wird immer teurer

Von Bruno Hug. Obwohl der Standort des künftigen BWZ im Südquartier seit Jahren umstritten ist, wollte der Ex-Stadtrat unter Ex-Präsident Martin Stöckling mit der Tiefgaragen-Unterzeichnung beim Kanton weitere Fakten zu seinem BWZ-Kampf schaffen. 

Umgekehrt setzte derselbe Stadtrat im März 2024 noch den «Masterplan Lido» in Kraft, laut dem auf dem Para-Parkplatz gegenüber dem Eisstadion irgendwann ein neues Eisstadion samt neuer Eistrainingshalle gebaut werden soll. Und das, obwohl jedermann weiss, dass diese wohl über 150 Millionen Franken teure Illusion nie realisiert wird.

Steuerzahler müssen blechen

Nun steht Rapperswil-Jona also vor folgendem, Planungs-Irrsinn: Das BWZ im Lido ist angeleiert. Und im unrealisierbaren Masterplan Lido ist die erwähnte Tiefgarage für Abermillionen vorgesehen. 
Weil jedoch, eben, das Eisstadion nie verschoben und neu gebaut wird, bleibt der Para-Parkplatz ein Parkplatz, auf dem parkiert wird. Und daneben steht dann die leere neu gebaute, leere Tiefgarage. Bingo! 

Endlich Masterplan abschaffen

Der neue Stadtrat wird nicht darum herumkommen, den irren Planungsleerlauf des alten Stadtrates rund ums Lido, sprich, den Masterplan Lido, abzuservieren. Da müssen die bisherigen Stadträte Luca Eberle, Christian Leutenegger und Ueli Dobler halt noch durch.

Und wenn die Steuerzahler Glück haben, reisst sie das Komitee BWZ im Zentrum noch mit einer Motion oder einer Initiative zum BWZ aus dem sich anbahnenden Unsinn mit der Tiefgarage.

Bruno Hug