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Kultur
29.01.2025

Kunstverein besuchte Kunsthalle

Führung Art & Architecture Walk.
Führung Art & Architecture Walk. Bild: Antoinette Lüchinger
Die Kunsthalle Zürich gibt's mittlerweile seit 40 Jahren. Der Kunstverein Oberer Zürichsee begab sich kürzlich auf eine spannende Entdeckungsreise rund um die Entstehungsgeschichte.

Mit Kuratorin Martina Huber als Führerin des «History & Architecture Walk» konnte der Kunstverein Oberer Zürichsee das Löwenbräu-Areal richtig entdecken und erfuhr viel über die spannende Entstehungsgeschichte der Kunsthalle Zürich und Löwenbräukunst in der ehemaligen Bierbrauerei.

Diese ist geprägt von ständigen Umbauten und Ergänzungsbauten. Das Löwenbräu-Areal besticht durch eine Mischung aus alter Bierbrauerei und moderner Architektur.

Kunstszene Zürich im Aufbruch

Die Kunsthalle Zürich ist ein Ausstellungsinstitut in Zürich, das sich dem Ausstellen und der Vermittlung internationaler Gegenwartskunst widmet. Träger der Kunsthalle ist der Verein Kunsthalle Zürich.

Nach der Gründung des Vereins 1985 gab es nur sporadische Ausstellungstätigkeit. Erst mit dem Umzug auf das Schoeller-Areal an der Limmat, wo über 100 Jahren Garne gefärbt wurden, setzte ein regelmässiger Ausstellungsbetrieb ein. 1988 wurde die industrielle Produktion dort eingestellt.

Seit 1996 im Löwenbräuareal

Im Herbst 1989 eröffnete die Kunsthalle unter dem Direktor und Kurator Bernhard Bürgi die erste Ausstellung.

Seit Mai 1996 ist die Kunsthalle Zürich am jetzigen Standort, in der ehemaligen Bierbrauerei, im Löwenbräuareal angesiedelt, zusammen mit dem Migros Museum für Gegenwartskunst, der Edition VFO, der Luma-Stiftung und privaten Galerien, darunter die Galerie Hauser & Wirth.

So sah das Löwenbräuareal früher aus. Bild: Antoinette Lüchinger

«Löwenbräukunst Zürich»

Seither hat sich das Löwenbräu-Areal in Zürich zu einem Zentrum für zeitgenössische Kunst entwickelt unter der Marke «Löwenbräukunst Zürich».

Gegründet wurde Löwenbräukunst 1996 nach den Jugendunruhen in Zürich, als pulsierende und provozierende Kunstszene. Es entstand eine junge Subkultur. Die Partys im Löwenbräu-Areal waren legendär. Mit dem Migros Kunstfest traf man den Nerv der Zeit.

Bis heute ist die Löwenbräukunst Zürich mit ihrem Mix an Museum, Galerien, Stiftungen, Vereinen einzigartig.

Weitere Infos unter lowenbraukunst.ch.

Der Kunstverein auf Besichtigungstour. Bild: Antoinette Lüchinger

22'000 Kunstinteressierte im Jahr

Durch Ausstellungen, Vortragsreihen, Führungen, Kunstreisen und Filmprogramme widmet sich die Kunsthalle Zürich der Vermittlung internationaler Gegenwartskunst.

Zahlreiche Ausstellungen wurden in Kooperation mit internationalen Partnern gezeigt, wie zum Beispiel 2005: Keren Cytter (Frankfurter Kunstverein); Peter Doig (Museum Ludwig, Köln); 2006: Terence Koh (Whitney Museum, New York) etc.

International, wie national finden diese Ausstellungen und Veranstaltungen grosse Beachtung. Circa 22'000 Kunstinteressierte besuchen das Haus jährlich. Die Zeitschrift Capital zählt die Kunsthalle Zürich respektive Löwenbräukunst Zürich zu den 100 wichtigsten Ausstellungshäusern weltweit.

Präsident des Trägervereins ist heute der Verleger und Kunstsammler Michael Ringier.

Umgestaltung des Löwenbräu-Areals

Von den Architekten Karrer und Fuhrimann wurde die alte Bierbrauerei Löwenbräu für diese Zwecke umgebaut. Das Schweizerische Architekturbüro Gigon/Guyer baute das Löwenbräu-Areal weiter aus. Diese Räumlichkeiten wurden 2012 in Betrieb genommen.

Die neugeschaffene Erschliessung aller Stockwerke nach dem Um- und Erweiterungsbau durch Gigon/Guyer verbindet die beiden Gebäudekomplexe alt und neu nun zu einem Haus der modernen Kunst und Architektur.

Heute verlagert sich der Schwerpunkt erneut. Im Gebäude wird Platz für das Museum «Haus Konstruktiv» geschaffen.

Führung mit Kuratorin Huber. Bild: Antoinette Lüchinger

«Beyond Imagery»

Nach der Architekturführung besuchte der Kunstverein Oberer Zürichsee die Kunstausstellung «Beyond Imagery» aus der Edition VFO und genoss auch hier eine sehr interessante Führung.

Die Ausstellung zeigt sechs unterschiedliche Positionen bekannter, zeitgenössischer Künstler wie Thomas Hirschhorn und Beat Zoderer mit verschiedensten Druckverfahren und -techniken.

Die Edition VFO ist die grösste Verlegerin von Druckgrafik in der Schweiz und wird 75 Jahre alt.

Führung durch Beyond Imagery. Bild: Antoinette Lüchinger

Es war einmal mehr ein sehr bereichernder Kunstausflug. Der immer auch dem gesellschaftlichen Beisammensein und Austausch dient.

Weitere Infos unter kunstverein-oz.ch.

Antoinette Lüchinger, Kunstverein Oberer Zürichsee