Die Meldung kommt auf Seite 6 der Dezember-Ausgabe von «Eschenbach aktuell» unter «kurz & bündig» unscheinbar daher. Doch sie hat es in sich. In der Erklärung heisst es, dass die Preissteigerung geprüft worden sei, und auch im Vergleich mit anderen Heimbetrieben in der Region gerechtfertigt sei.
Grosses Vertrauen
In derselben Nummer von «Eschenbach aktuell» zieht Roger Muther, seit 1. August 2024 Leiter des Pflegeheims, nach 100 Tagen im Job eine erste Bilanz: «Mein Start im Pflegezentrum ist sehr gut verlaufen. Ich merke, dass die Erwartungen hoch sind, doch das sehe ich als positive Herausforderung.»
Er schätze es sehr, mit Menschen in Kontakt zu sein, so Muther – und spricht vom grossen Vertrauen, das ihm entgegengebracht wird und der positiven Resonanz auf Veränderungen.
Er wolle das Pflegezentrum «wieder zu einem professionell geführten und zugleich warmherzigen Ort machen». Ein besonderes Anliegen sei den «Bewohnenden erlebnisreiche und bereichernde Aktivitäten zu bieten». Eine offene und transparente Kommunikation habe oberste Priorität.
Durchschnittswert
Doch dies hat offenbar seinen Preis. Auf Anfrage von Linth24 bestätigt der Eschenbacher Gemeindepräsident Cornel Aerne die Preiserhöhung als «beschlossene Sache». Gleichzeitig hält er aber fest: «Der erwähnte Preisanstieg bezieht sich auf einen Durchschnittswert. Die effektiven Kosten werden anhand einer umfassenden Taxordnung individuell festgelegt.
Diese bestehen aus den Pensionstaxen (je nach Zimmer-Standard), sowie den Pflege- und Betreuungstaxen (je nach Pflegestufe/Betreuungsbedarf) sowie allfälligen Zusatzleistungen».
Einheimischen-Rabatt
Zudem profitieren Einwohnerinnen und Einwohner von Eschenbach beim Heimeintritt von einem Rabatt. Aufgrund dieses individualisierten Preismodels sei es kaum möglich die Auswirkungen der Anpassung übergreifend zu quantifizieren. Aus dem gleichen Grund seien auch Mittelwerte nicht wirklich aussagekräftig.
Noch keine Härtefälle
Auf die Frage, wie die Gemeinde mit Menschen umgehe, die den neuen Preis nicht verkraften können, sagt Aerne: «Dies muss in jedem Fall individuell angeschaut werden. Die Preissteigerung wurde den Bewohnenden und deren Angehörigen frühzeitig kommuniziert und bei Bedarf mit ihnen besprochen». Die Angehörigen und Bewohnenden haben die Preiserhöhung zur Kenntnis genommen, und bis jetzt wurden der Geschäftsleitung keine «Härtefälle» gemeldet.
Wird’s wieder billiger?
Der Gemeindepräsident lässt die Hoffnung zu, dass die Preise künftig wieder zurückgehen könnten. Die Wirtschaftlichkeit der Institution werde fortlaufend überwacht, und die Taxen werden jährlich überprüft «Wir arbeiten intensiv daran, die Ausgaben- und Einnahmensituation weiter zu optimieren. Sollte sich daraus eine nachhaltige Gewinnspanne ergeben, werden die Preise selbstverständlich auch wieder nach unten angepasst».