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Eschenbach
29.11.2024
02.12.2024 23:27 Uhr

Schule dominiert Bürgerversammlung

Der Gemeinderat stimmt gegen einen Antrag an der Bürgerversammlung ab.
Der Gemeinderat stimmt gegen einen Antrag an der Bürgerversammlung ab. Bild: Markus Arnitz, Linth24
Fünf Traktanden standen auf der Liste der Eschenbacher Bürgerversammlung. Für grosse Diskussionen sorgte einmal mehr die Schule.

Eschenbach kommt beim Thema Schule nicht zur Ruhe. Nach der Revolte der Bürger gegen Schulpräsident Reto Gubelmann an der Bürgerversammlung im April 2024 und harscher Kritik an der Schulraumsituation, erhitzte letztere auch am Mittwochabend wieder die Gemüter. Die Unerschrockenen, die sich zu Wort meldeten, wurden aber von den Schweigenden überstimmt.

Keine Lust auf Programmänderung

Gianluca Miele stellte zu Beginn den Antrag auf Änderung der Traktandenliste, um die Schulraumerweiterung als Erstes zu behandeln, was Gemeindepräsident Cornel Aerne zur Bemerkung verleitete, man habe an einen sanfteren Einstieg gedacht, um sich langsam zu steigern. Der Antrag wurde abgelehnt. Zwei Bauvorhaben folgten zuerst.

Sanierung Speer- und Sonneggstrasse

Bei der Sanierung der Speerstrasse ging es um die Vereinheitlichung der Vortrittsregelung, die Fahrbahnbreite von 5 Metern und der Verbreiterung des Trottoirs auf 2.5 Meter im Gesamtvolumen von 950'000 Franken. Eine Wortmeldung betraf die Gehwegbreite.

Für das Projekt Sanierung der Sonneggstrasse, inklusive Abwassersanierung, Erneuerung der Wasserleitung und der Instandsetzung des Durchlasses Rossfallenbach in Hintergoldingen beantragte der Gemeinderat einen Kredit von knapp 2.5 Millionen Franken. Beide Traktanden wurden problemlos angenommen.

Kritik an Schulraumplanung

Noch vor dem Budget 2025 ging es um die flexible Schulraumlösung. Der Vorschlag des Gemeinderats für zwei nebeneinanderstehende, eingeschossige und flexibel nutzbare Baukörper für 1.62 Millionen Franken stiess auf Widerstand mehrerer Bürger. Ivo Kuster kritisierte diese Variante und meinte, statt je 800'000 Fr. für einen eingeschossigen Baukörper auszugeben, könne man, um Kosten zu sparen auch aufeinander bauen. Die Gemeinde brauche aufgrund des Wachstums sowieso mehr Schulraum.

Gemeindepräsident Aerne erwiderte, die geplanten Baukörper seien Bestandteil der Liegenschaftsstrategie; die Gemeinde brauche in den nächste 10 Jahren während der Sanierung der bisherigen Schulhäuser zwingend Schulprovisorien. Die Diskussion wurde intensiver. Wortmeldungen kritisierten das Vorhaben; die Gemeinde würde am Bedarf vorbeiplanen und Goldingen und St. Gallenkappel würden vernachlässigt.

  • Cornel Aerne, Gemeindepräsident Eschenbach Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Gianluca Miele stellte den Antrag auf Änderung der Traktandenliste und über später Kritik an der Schulraumplanung. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Der von der Bürgerversammlung im April 2024 abgestrafte Schulpräsident Reto Gubelmann bei Ausführungen zur Schule. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Ivo Kuster kritisierte den teuren Bau von Provisorien, teure Mieten für schulergänzende Betreuung und Ausgaben für eine unnötige Spielplatzsanierung. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Schulergänzende Betreuung

Noch heftiger fiel die Kritik zu den Plänen des Gemeinderats aus, für 200'000 Franken Miete im Jahr, in der ehemaligen Buchbinderei Eibert Räume für die schulergänzende Betreuung einzurichten. Kinder und Jugendliche seien dort, im stark vom Verkehr belasteten Dorfkern und ohne Möglichkeit für einen Aussenbereich, de facto eingesperrt.

Das Hin und Her der Argumente zwischen Gemeinderat und Votanten führte bei den 172 anwesenden Stimmberechtigten zu Unruhe. Die teilweise ausufernden Anträge und Erklärungen beider Seiten trugen nicht viel zu Klarheit und Übersicht bei. Schliesslich wurde der Antrag des Gemeinderats mit wenig Gegenstimmen angenommen.

Budget durchgewunken

Nach dem abgelehnten Antrag von Ivo Kuster, die Kosten für die Sanierung des Spielplatz Bildstöckli aus dem Budget zu streichen und dafür lieber einen richtigen Spielplatz zu errichten, wurde das Budget 2025 mit einer Gegenstimme angenommen.

Die Gemeinde wird 2025 voraussichtlich mit einem Aufwandüberschuss – dem buchhalterisch diplomatischen Begriff für Verlust – von 723'400 Franken abschliessen, welche aus dem Eigenkapital getragen werden können.

In der allgemeinen Umfrage ging es noch um die Asylunterkunft Arche, eine Liegenschaft und eine Bushaltestelle in Goldingen und Fussgängerstreifen im Dorfkern. Zum Schluss wurden noch Gemeinderätin Ursula Riederer und Gemeinderat und Schulpräsident Reto Gubelmann verabschiedet, welche ab 2025 nicht mehr im Amt sind.

Markus Arnitz, Linth24