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22.11.2024
22.11.2024 17:30 Uhr

Halber Escherkanal-Erdrutsch weg

Die baulichen Massnahmen nach dem Erdrutsch bei der Ardega Deponie im Filzbacher Teil der Gemeinde Glarus Nord kommen gut voran. (Archivbild)
Die baulichen Massnahmen nach dem Erdrutsch bei der Ardega Deponie im Filzbacher Teil der Gemeinde Glarus Nord kommen gut voran. (Archivbild) Bild: Linthwerk
Nach dem Erdrutsch bei der Ardega Deponie in Filzbach wurde die halbe Blockade im Escherkanal entfernt. Nun ist die Linth für den Winter und den Speicherkraftwerk-Betrieb gerüstet.

Am Donnerstag, 31. Oktober 2024, kam es in der Gemeinde Glarus Nord auf dem Gelände der Ardega Deponie zu einem Erdrutsch. Das rechte Ufer der Linth (Escherkanal) wurde dabei zur Flussmitte hin verschoben und blockierte einen Teil des Escherkanals. Trotz leichter Einstauung konnte die Linth jederzeit abfliessen, und es ist kein Deponiematerial ins Gewässer gelangt.

Wasserspiegel um zwei Meter gesunken

Seit dem 11. November sind bauliche Massnahmen im Gang, um den Engpass in der Linth zu beheben. In der ersten Phase wurde ein Teil des Pfropfens, der sich im Kanal befand, abgetragen.

Diese Phase wurde nun erfolgreich abgeschlossen: Rund die Hälfte der Blockade ist entfernt und der Wasserspiegel ist um rund zwei Meter gesunken. Die Abflusskapazität konnte so weit gesteigert werden, dass die zu erwartenden Wassermengen in den Wintermonaten bewältigt werden können. Selbst ein extremes Niederschlagsereignis im Winter könnte wieder innerhalb der Hochwasserschutzdämme abfliessen.

Escherkanal-Querschnitt im Erdrutsch-Bereich: In der nächsten Arbeitsphase wird mehr Material entfernt und es werden Spundwände installiert. Bild: Linthwerk

Spundwände für weitere Wiederherstellungsmassnahmen

In diesen Tagen startet bereits die nächste Phase der baulichen Massnahmen, um das Originalprofil des Escherkanals wiederherzustellen (siehe Grafik oberhalb). Zum einen wird oberhalb des Wasserspiegels weiteres Material abgetragen. Zum anderen werden in den nächsten Wochen im Bereich des rechten Ufers Spundwände in den Boden eingelassen. Diese temporären Wände aus Stahlblech dienen als Stütze und Abdichtung, damit der Rest des Pfropfens entfernt und die Ufersicherung wiederhergestellt werden können.

Nach Ende der Bauarbeiten werden die Spundwände wieder entfernt.

Probebetrieb für Speicherkraftwerke

Gleichzeitig laufen die Arbeiten an der Starkstromleitung, die aufgrund des Erdrutsches beschädigt wurde. Die Stromleitungen werden nun auf einen provisorischen Strommast umgehängt, und der beschädigte Mast kann entfernt werden.

Weiter können die flussaufwärts liegenden Speicherkraftwerke ihre Stromproduktion sukzessive wieder aufnehmen. Sie hatten zuvor die Produktion pausiert, um Abflussspitzen zu vermeiden. Ab kommender Woche führt die Axpo nun einen Probebetrieb mit halber Leistung durch. Ziel ist es, dass ab Ende Jahr – d.h. sobald die Spundwände erstellt sind – wieder eine uneingeschränkte Stromproduktion möglich ist.

Weitere Abklärungen bei Deponie

Für die Instandstellung der Deponie benötigt es noch weitere Abklärungen. Es ist geplant, ein externes Gutachten in Auftrag zu geben, um die Ursache für den Erdrutsch zu erforschen. Die Deponie bleibt bis Ende Jahr geschlossen.

Weiterhin gesperrt sind auch die Linthuferwege im Bereich des Erdrutsches zwischen der Vrenelibrücke und der Linthmündung am Walensee.

Linthwerk

Linthverwaltung/Ardega Deponie AG / Linth24