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Rapperswil-Jona
18.11.2024
20.11.2024 08:00 Uhr

Stadtpräsidium: Ein Wahlkampf wie noch nie

Linth24-Verleger Bruno Hug zu den Präsidiumswahlen. Martin Stöckling oder Barbara Dillier? Die einen ziehen das Messer, die anderen zeigen Haltung.
Linth24-Verleger Bruno Hug zu den Präsidiumswahlen. Martin Stöckling oder Barbara Dillier? Die einen ziehen das Messer, die anderen zeigen Haltung. Bild: Linth24
Noch nie war eine Stadtpräsidiumswahl in Rapperswil-Jona so umstritten wie jetzt. Doch der Wahlkampf hat einiges ans Licht gebracht. Kommentar von Bruno Hug

Was Linth24 und mir in den letzten Monaten nicht alles vorgeworfen wurde! Unter anderem, wir hätten gegen Amtsinhaber Martin Stöckling eine Kampagne gefahren, und das, obwohl er in seiner Regierungszeit nur «ein paar Fehler» gemacht und «viel gelernt» habe.

Viel Intransparenz

So einfach ist es aber nicht: Linth24 tut als Medium das, was seine Pflicht ist. Es weist (unter anderem) auf Entwicklungen in Politik und Verwaltung hin, die in Rapperswil-Jona in den letzten Jahren (zu) oft in unglückliche Projekte und Intransparenz geführt haben.

Als Linth24 beispielsweise erfuhr, dass die Stadt dem Götti des Stadtpräsidenten die Gartenhecke aus der Stadtkasse bezahlt hatte, sperrte sich Stöcklings Stadtrat monatelang gegen Transparenz. Bis der Götti nach weiteren Recherchen von Linth24 das missbräuchlich eingesetzte Steuergeld zurückzahlen musste.

Zu viel Ungereimtes

Ähnlich intransparent ging es bei weiteren Stadtprojekten zu und her, so beim fragwürdigen Abriss der Badi Lido samt Unwahrheiten zu Liegestühlen und Sonnenschirmen, bei der Verpflanzung der Eistrainingshalle ins Grünfeld und zurück ins Lido, beim BWZ, beim Abriss der Reithalle und beim geplanten Abbruch des Eisstadions, beim verfehlten Einbau eines Kindergartens in die Alterssiedlung Porthof, beim Feuerwehr- und beim Wasserstreit im Grünfeld, bei der entwürdigenden Stadtschreiber-Entlassung, beim illusionistischen Masterplan Lido – und bei den jüngsten Ungereimtheiten zum Hallenbad-Bedürfnis, zum Hotel Schwanen oder zum China-Deal. Über all das und einiges mehr hat Linth24 berichtet. Das aber war keine Kampagne, sondern wichtige Bürgerinformation.  

Generell ist und bleibt es für mich ein Rätsel, weshalb der heutige Stadtrat von Rapperswil-Jona derart viele Projekte vermurkste und danach zu vertuschen versuchte. Man möchte lieber nicht wissen, was das alles gekostet hat.

Unterschiedliche Welten

Viel hat nun auch der Wahlkampf zu Tage gebracht: Wie die Wahlhelfer von Martin Stöckling und er selbst auf seine Konkurrentin losgingen. Und wie Barbara Dillier die Attacken aufnahm. Hier konnte man sehen, wie sich die Präsidiumskandidaten unter Druck verhalten; wie die einen das Messer ziehen und die anderen Format bewahren. Die Bürgerinnen und Bürger hatten und haben die Wahl.

PS: Am nächsten Sonntag um 14 Uhr wissen wir alle mehr. Linth24 berichtet aus dem Stadthaus mit Resultat, Berichten und Videos.

Bruno Hug