Egal, ob ab 2025 Martin Stöckling oder Barbara Dillier im Stadthaus regiert: Damit fürs Lido nicht noch mehr Steuergeld verschwendet wird, muss dort neu geplant werden. Folgend beschreibt Linth24 weshalb.
Zwei Illusionen
Der vom Stadtrat letzten März abgesegnete «Masterplan Lido» basiert auf zwei unfinanzierbaren Illusionen:
Illusion eins: Der Abbruch von Eisstadion und Trainingshalle und deren Neubau auf der gegenüberliegenden Strassenseite, auf dem Para-Parkplatz.
Illusion zwei: Der Bau eines «Seeuferparks» zwischen Oberseestrasse und See.
150 Millionen
Zuerst zum Geld: Ein neues Eisstadion mit Trainingshalle kostet 100 bis 130 Millionen Franken, und die dazu geplante Stadion-Tiefgarage im chemiebelasteten Para-Gelände 15 bis 20 Millionen. Der «Seeuferpark» inklusive Abbruch von Stadion, Bootshallen, Seeauffüllung und Neugestaltung von rund 20'000 m2 Land würde 20 Millionen verschlingen.
Total also 150 Millionen Franken, die niemand finanzieren wird.
Chaotischer Verkehr
Ein kaum lösbares Problem wäre auch der Verkehr im Südquartier. Für Badi, Eisanlagen, BWZ, «Seeuferpark» und Kinderzoo sieht der «Masterplan» 600 Parkplätze vor. 70 seitlich dem Eisstadion und 200 in der Tiefgarage, 230 schräg gegenüber auf dem «Seeuferpark» und weitere 100, wieder auf der anderen Seite, unter dem BWZ. Mit verschiedenen Ein- und Ausfahrten. Das Verkehrschaos in der Sackgasse Oberseestrasse wäre garantiert.
Bootshallen-Aus?
Kommen wir zum geplanten Abbruch der Bootshallen, der gemäss Stadtrat und Bauchef Leutenegger in 10 Jahren vorgesehenen ist. Warum aber werden die Hallen nicht renoviert? Weshalb sollen trotz grosser Bootsplatz-Nachfrage die einzigen Einnahmen im Lido in Höhe von jährlich 350'000 Franken eliminiert werden? Sagen die Bürger dazu ja?
Nichts geht auf
Auch zeitlich dürfte der «Masterplan» nicht zu halten sein: Abbruch und Neubau des Eisstadions sind auf ca. 2040 vorgesehen. Umgekehrt soll bis 2030 für 10 Millionen Franken eine neue Trainingshalle an das Eisstadion gebaut werden, während geplant ist, dasselbe und die Bootshallen abzureissen. Hier geht nichts auf. Ausserdem müsste alles noch scheibchenweise durch die Bürger genehmigt und finanziert werden.
Bluff «Seeuferpark»
Das Trügerischste am «Masterplan» ist der Bluff mit dem «Seeuferpark»: Am Platz des heutigen Stadions, der Bootshallen und des Fussballplatzes soll ein «öffentlicher Seeuferpark» entstehen, beschrieben als «Aufenthalts- und Veranstaltungswiese für Sport und Freizeit».
Von wegen! In Tat und Wahrheit wäre der im «Masterplan» vorgespielte «Park» mehrheitlich ein mit Steinen oder Kies befestigtes Gelände für den Knie und 230 Parkplätzen.
Sinnlose Schiebung
Zieht man Fazit, bewirkt der «Masterplan» faktisch nur die Rochade der Eisanlagen und des Para-Parkplatzes auf die jeweils andere Strassenseite. Und das ohne Gewinn, mit Kosten von rund 150 Millionen Franken.
Wird das schon mehrere Millionen Franken teure Planungsdebakel Lido nicht gestoppt, folgen ihm mit Sicherheit weitere Projektleichen.
Ein Hallenbad?
Derweil die Planung für die Badi Lido drängt. Aber auch hier ist alles offen. Je nach Abriss von Bauten ändert sich die gesamte Areal-Planung. Unklar ist auch, ob die Bürger ein Hallenbad wollen oder nicht. Sicher dabei ist nur, dass das vom Stadtrat behauptete Bedürfnis zu einem Hallenbad nicht im Ansatz belegt ist. Linth24 informiert dazu morgen.