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Uznach
30.10.2024
30.10.2024 19:54 Uhr

Uznach: Wahlen mit Qualen

In Uznach nichts Neues. Teilnehmer am zweiten Wahlpodium: v.l.n.r.  Hans Urs von Matt, Ricarda Rütsche, Claudia Weber, Herbert Zahner
In Uznach nichts Neues. Teilnehmer am zweiten Wahlpodium: v.l.n.r. Hans Urs von Matt, Ricarda Rütsche, Claudia Weber, Herbert Zahner Bild: Markus Arnitz, Linth24
Plauderstunde mit einer kleinen Prise Pfeffer. Das zweite Wahlpodium brachte keine epochale Wende in der Diskussion um die noch offenen Gemeinderatssitze.

Ein Häufchen Publikum quälte sich durch das zweite Wahlpodium am Montagabend in der Aula Haslen in Uznach. Selbst der schlagfertige Bruno Glaus, Co-Moderator und Advocatus Diaboli, konnte die einschläfernde Stimmung nicht auf die Überholspur bringen. Auf dem Podium brillierte einzig die junge Moderatorin Ricarda Rütsche.

Anwesende und Abwesende

Den Fragen von Moderatorin und Publikum stellten sich Herbert Zahner (FDP/neu), Claudia Weber (parteilos/neu) und Hans Urs von Matt (SP/bisher). Die bisherigen Gemeinderäte, welche das absolute Mehr knapp verpassten; Isabelle Kuster (parteilos) und Sven Ottiger (die Mitte) fehlten ebenso am Wahlpodium wie die im 1. Wahlgang Nichtgewählten. Die Gespräche von Linth24 mit dem Publikum im Anschluss an das Podium zeigten, dass die Spanne der Kommentare zu den Abwesenden von Interesse- und Motivationslosigkeit bis zu Überheblichkeit und Selbstüberschätzung reichte.

No Vibes

Die Stimmung beim Eintritt in das kurz zuvor begonnene Wahlpodium erinnerte an den Besuch des Bingo-Abend in einem Altersheim. Knapp 40 Bürgerinnen und Bürger sassen in der Aula. Bei 7000 Einwohnern in Uznach sind das gerade mal knapp über 0.5%. Interesse sieht anders aus.

  • Ricarda Rütsche bot eine bemerkenswert frische Leistung als junge Moderatorin des Wahlpodiums Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Bruno Glaus hielt als Steuermann im Saal die Diskussion und das Publikum auf Kurs Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Herbert Zahner machte klar, dass alles was die Gemeinde wünscht und umsetzt, finanziert werden muss und Konsequenzen hat Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Hans Urs von Matt setzt sich für Soziales und das Klima ein Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Claudia Weber hat die Jugend im Fokus Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Themen und Kandidaten

Claudia Weber betonte in ihren Antworten mehrmals die Spannungen und Probleme in Schule und der Kinder- und Jugendkommission, was zur Frage führte, weshalb sie sich am ersten Podium nicht dazu geäussert habe. Sie hätte sich nicht in der Öffentlichkeit zu Personen äussern wollen, meinte Claudia Weber. Im Laufe des Podiums kehrten ihre Antworten zu verschiedenen Fragen immer wieder auf Themen für Kinder und Jugendliche zurück, nun auch mit Kritik an Personen. Eigene Vorschläge kamen zur Sprache, aber mit wenig konkret Fassbarem.

Hans Urs von Matt vertrat die Position der SP und des bisherigen Gemeinderats. Verkehr und Soziales waren die Fixpunkte seiner Ausführungen, auf die er in der ganzen Diskussion immer wieder zurückkam. Kritik musste er an seiner Rolle im Kampf als noch amtierender Gemeinderat um das PZL einstecken.  

Herbert Zahner zeigte seinen Unmut über die mangelnden Finanzkompetenzen des Gemeinderats und der beiden Mitbewerber auf dem Podium. Wünsche und Erwartungen müssten auch finanzierbar sein. Das sei leider in der aktuellen und möglichen neuen Zusammensetzung nicht der Fall. Er wies auf die monetären Konsequenzen verschiedener Projekte hin und scheute sich nicht, Hans Urs von Matt für den überteuerten und aus seiner Sicht falsch orchestrierten Kauf des PZL direkt zu kritisieren.

Fazit

Neue Positionen wurden am zweiten Wahlpodium nicht vermittelt. Es gab Kritik zu Sven Ottiger, Kritik an der fehlenden Strategie in der Altersplanung und -versorgung, Ratlosigkeit zur Frage der Verbindungsstrasse und noch mehr offene Fragen zur Entscheidung, wen man denn am 24. November wählen sollte. Erwähnenswert ist noch, dass keine einzige Vertretung der SP zur Unterstützung von Hans Urs von Matt im Saal war. Schlusswort von jemand aus dem Publikum: «Ein langweiliger Abend zum Vergessen» und «En Seich».

Markus Arnitz, Linth24