Religion und Krieg stehen im Nahen Osten und vielen anderen Regionen der Welt in einem engen Zusammenhang. Das muss nicht sein, wie die Schweiz mit ihrem stabilen religiösen Frieden beweist. Doch der Post von Sanija Ameti, der Anfang September eine mit Jesuskind durchlöcherte Maria zeigte, hat diesen Frieden angegriffen.
Am Donnerstagabend haben Fachleute aus Politik, Medien und Kirche im Hofkeller das Thema diskutiert. Rund 40 interessierte Gäste sind der Einladung der Katholischen Kirche in St.Gallen gefolgt.
«Wollen wir den Frieden bewahren, braucht es eine gute Bildung in Religion», konstatiert an diesem Abend Raphael Rauch. Der «Blick»-Redaktor ist der Journalist, der als Erster über den Ameti-Post berichtet hat: Er hatte mit ihr telefoniert, als ihr Instagram-Post noch online war.
Höchster St.Galler verletzt
Vića Mitrović, SP-Stadtparlamentarier und als Parlamentspräsident heuer höchster St.Galler, hat das Ameti-Bild besonders verletzt. «Ikonen haben in der orthodoxischen Tradition eine riesige Bedeutung», erklärt der Serbisch-Orthodoxe, der sich schon seit vielen Jahren für den interreligiösen Austausch starkmacht.
Neben ihm auf dem Podium steht Karin Winter-Dubs, SVP-Fraktionspräsidentin im Stadtparlament. Als Mitglied eines Schützenvereins führt sie zusätzlich ins Feld, dass Ameti gegen klare Regeln verstossen habe; auch als Schützin hätte sie das nie tun dürfen.