Wie lässt sich der vorhandene Platz in einem Zug flexibel nutzen? Diese Frage stellt sich die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) in einem Pilotprojekt. Die entwickelte Lösung: Ein Viererabteil mit vollwertigen Sitzplätzen kann vom Zugpersonal mit wenigen Handgriffen zu einer Stellfläche für Velos und Gepäck umgewandelt werden. Derzeit wird das flexible Abteil in einem Flirt-Zug der SOB getestet.
Eine internationale Expertenjury hat dem Konzept «Innovative Flächenbewirtschaftung im Zug» (IFiZ) nun einen «Red Dot Award» in der Kategorie Züge, Flugzeuge und Wasserfahrzeuge verliehen. In der Sparte «Design Concept» werden Design-Visionen und Prototypen beurteilt. Das Projekt hat die SOB gemeinsam mit der Firma Erfindergeist aus Rorschacherberg entwickelt: «Wir haben das flexible Abteil gemeinsam mit und für die Kundinnen und Kunden entwickelt. Es freut mich deshalb besonders, dass die internationale Jury den Nutzen unserer Lösung erkannt hat», sagt Christian Keller, Ingenieur und Industriedesigner von Erfindergeist. Die internationale Ausstrahlung des Projektes sei für die SOB wichtig, betont Projektleiterin Sandra Dietsche: «Wir entwickeln die Lösung für die gesamte Bahnbranche. Für die langfristige Umsetzung und Weiterentwicklung ist nationales und internationales Interesse von Transportunternehmen und Partnern aus der Industrie deshalb zentral.»
Nebst der Funktionsfähigkeit und den Realisierungsmöglichkeiten wird beim «Red Dot Award» auch ein grosses Augenmerk auf das Design gelegt. Zur zukunftsweisenden Gestaltung der Sitzelemente trägt auch das visuelle Konzept bei: Der Zürcher Illustrator und Gestalter Olivier Samter hat zur Orientierung am und im Zug Piktogramme geschaffen, die sich an den klassischen öV-Symbolen orientieren, den Rahmen des Möglichen aber analog dem Innenraum flexibel ausdehnen.