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Schweiz
31.07.2024
30.07.2024 20:59 Uhr

Gegen ängstigende Feuerwerke

Nicht nur für Haustiere, sondern auch für viele Menschen sind Feuerwerke wie am 1. August kein freudiges Ereignis. (Symbolbild)
Nicht nur für Haustiere, sondern auch für viele Menschen sind Feuerwerke wie am 1. August kein freudiges Ereignis. (Symbolbild) Bild: Pixabay (Collage Linth24)
Rund um den 1. August versetzen knallende Feuerwerke in der Schweiz viele Menschen und Tiere in Angst und Panik. Eine vom Bundesrat abgelehnte Volksinitiative will Einschränkungen.

Keine Frage: Grosse Feuerwerke, die den schwarzen Nachthimmel in bunte Farben tauchen, sind schön anzuschauen und bieten Unterhaltung. Sie belasten aber auch die Umwelt wesentlich und versetzen empfindliche Menschen und Tiere in Angst und Panik. Und das je nach Wohnregion an bis zu 30 Abenden pro Jahr. Besonders schlimm wird es am bevorstehenden 1. August. Tausende Schweizerinnen und Schweizer flüchten deswegen an feuerwerkslose Orte oder suchen mit ihren Tieren Schutz in Kellern und Ställen.

Um diesem grossen Stress künftig entgegenzuwirken, sind fast 140'000 gültige Unterschriften der Bundeskanzlei in Bern übergeben worden. Den Befürworterinnen und Befürwortern der Feuerwerksinitiative geht es dabei um eine Einschränkung von laut knallendem Feuerwerk. Vulkane und ähnliches wären für Privatpersonen nach wie vor erlaubt. Und auch Gemeinden könnten weiterhin offizielle Feuerwerke organisieren.

Mit der Initiative soll nebst dem willkürlichen Einsatz von Feuerwerk insbesondere laute Feuerwerkskörper rund um den Nationalfeiertag und Silvester für Privatleute eingeschränkt werden. Es geht daher vor allem darum, den Einsatz von Feuerwerken durch die Bewilligungspflicht zeitlich und örtlich schweizweit zu beschränken. Die akustische Belastung wird für Mensch, Tier und Umwelt daher auf ein Minimum reduziert. Feuerwerksbegeisterte können weiterhin die von Gemeinden organisierten Feuerwerke bestaunen oder die Feiertage mit Vulkanen und mit drehenden Feuerwerkskörpern wie Sonnen verbringen. Aber auch atemberaubende Lichtshows können Jung und Alt begeistern.

Bundesrat sieht keinen Handlungsbedarf

Bedauerlicherweise empfiehlt der Bundesrat die Initiative zur Ablehnung, ohne einen direkten Gegenentwurf oder indirekten Gegenvorschlag zu unterbreiten. Dies, obwohl er sich bewusst ist, dass lärmerzeugendes Feuerwerk empfindliche Menschen und Tiere stark belasten und negative Auswirkungen auf die Umwelt hat. Anders sieht es die Schweizer Bevölkerung: Eine repräsentative Umfrage von Watson zeigt, dass 76 Prozent der Schweizer Bevölkerung die Initiative unterstützt.

Ungenügend ist für die Initianten die Begründung für die Ablehnung, wonach die «Kantone und Gemeinden bereits die erforderlichen Rechtsgrundlagen haben, um Feuerwerke einzuschränken». Die Realität ist jedoch eine andere: Die mehrtägige Knallerei rund um den Jahreswechsel verdeutlichte erneut, dass es an einer klaren, einheitlichen Vorschrift fehlt. Der bevorstehende Nationalfeiertag lässt aufgrund der letztjährigen Erfahrungen ebenfalls befürchten, dass mehrere Tage vor und nach dem 1. August geknallt werden wird. Dies führt zu Belastungen für Menschen, Tiere und die Umwelt, die unter den Auswirkungen leiden.

Volksinitiative «Für eine Einschränkung von Feuerwerk»

Fast 140'000 Schweizerinnen und Schweizer haben die Volksinitiative «Für eine Einschränkung von Feuerwerk» unterschrieben, wodurch diese formell zustande gekommen ist. Zu den zahlreichen Unterstützenden dieser Initiative gehören unter anderem die Stiftung für das Tier im Recht (TIR), der Schweizer Tierschutz STS, die Fondation Franz Weber und die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN.

www.feuerwerksinitiative.ch

Initiativkomitee Feuerwerksinitiative / Linth24