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Kanton
06.06.2024
06.06.2024 07:54 Uhr

«Beat Tinner hält nichts von Tourismus-Förderung»

Mit seinen Äusserungen sorgt FDP-Regierungsrat Beat Tinner (l.) bei den Mitte-Kantonsräten Daniel Grünenfelder, Boris Tschirky und Friedrich von Toggenburg (v.l.n.r.) für Fragezeichen.
Mit seinen Äusserungen sorgt FDP-Regierungsrat Beat Tinner (l.) bei den Mitte-Kantonsräten Daniel Grünenfelder, Boris Tschirky und Friedrich von Toggenburg (v.l.n.r.) für Fragezeichen. Bild: www.ratsinfo.sg.ch/www.pixabay.com/Collage: Linth24
Angebliche Aussagen von Regierungsrat Tinner über die Sinnlosigkeit von Tourismus-Fördergeldern werfen im Kantonsrat Fragen zu Wertschöpfung und Wertschätzung des Tourismus auf.

Die Interpellation im Wortlaut:

«In politischen Diskussionen wird oft gesagt, dass Regierungsrat Beat Tinner dem Tourismus im Kanton St.Gallen zu wenig Wertschätzung entgegenbringt und dessen wirtschaftlichen Beitrag unterschätzt. Ein Zitat, das ihm zugeschrieben wird, lautet: ‹Das Geld für den Tourismus bringt sowieso nichts.›

Es ist in unseren Augen wichtig zu beachten, dass die Wertschöpfung des Tourismus ein komplexes Thema ist und von verschiedenen Faktoren abhängt.

Hier sind einige allgemeine Überlegungen zur Wertschöpfung des Tourismus:

  • direkte Wertschöpfung: Der Tourismus trägt direkt zur Wirtschaft bei, indem er Einnahmen aus Unterkünften, Restaurants, Sehenswürdigkeiten, Transport und anderen touristischen Dienstleistungen generiert. Diese Einnahmen fliessen in die lokale Wirtschaft und schaffen Arbeitsplätze;

  • indirekte Wertschöpfung: Der Tourismus hat auch indirekte Auswirkungen auf andere Branchen. Zum Beispiel profitieren Lieferanten, Handwerker, Lebensmittelproduzenten und andere Unternehmen von der gesteigerten Nachfrage durch Touristen;

  • Image und Standortmarketing: Tourismus kann dazu beitragen, das Image einer Region zu verbessern und den Bekanntheitsgrad zu steigern. Dies kann wiederum Investitionen und Geschäftstätigkeiten anziehen;

  • kultureller Austausch: Der Tourismus ermöglicht den kulturellen Austausch zwischen Besuchern und Einheimischen. Dies kann zu einem besseren Verständnis und einer stärkeren Verbundenheit führen;

  • Infrastruktur und Entwicklung: Der Tourismus erfordert eine gute Infrastruktur, die auch der lokalen Bevölkerung zugutekommt. Strassen, Hotels, Restaurants und andere Einrichtungen werden oft für Touristen gebaut, sind aber auch für die Einheimischen nützlich.

Solche Aussagen von politischen Vertretern, insbesondere vom Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartmentes (VD), müssen kontextualisiert werden.

Fragen

Wir bitten die Regierung um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Was bewegt den Vorsteher des VD zu solchen Aussagen?

  2. Hat die gesamte Regierung dasselbe Bild vom Tourismus?

  3. Bestehen von Seiten VD konkrete Pläne, die Mittel für den Tourismus zu kürzen?

  4. Welche Kenntnis hat die Regierung über die Wertschöpfung sowie den Umgang mit dem Tourismus in anderen Kantonen, wie z.B. dem Kanton Graubünden?

  5. Wieviel Mittel pro Einwohner setzt der Kanton St.Gallen im Vergleich zu anderen Kantonen für den Tourismus ein?

  6. Was für Mittel sieht die Regierung zur Stärkung des Tourismus vor?»
www.ratsinfo.sg.ch/Grünenfelder-Bad Ragaz von Toggenburg-Buchs Tschirky-Gaiserwal/Linth24