Ein Wanderer entdeckte vor einigen Tagen zwischen Rankweil und Übersaxen grosse Spuren von Tatzen. Hubert Schatz, der Wildökologe des Landes Vorarlberg, ist sich sicher, dass es sich dabei um einen Bären handelt. Beim Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St.Gallen hat man vom Fall noch keine Kenntnis genommen.
Simon Meier, Abteilungsleiter Jagd, schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass das Tier die Grenze zur Schweiz überqueren könnte, jedoch als eher gering ein. «Das Rheintal ist durch den Rhein und die Autobahn relativ gut abgeschottet. Es gibt relativ wenige Übergänge und diese führen ziemlich schnell in besiedelte Gebiete, was Bären ja eher meiden. Unmöglich ist es aber nicht.»
Keine Futtermöglichkeiten bieten
Sollte der Bär tatsächlich St.Galler Boden betreten, ist es laut Simon Meier wichtig, dem Tier grossen Raum zu bieten. «Ausserdem soll man dem Bären möglichst keine Futtermöglichkeiten bieten. Bei Abfallsäcken ist Vorsicht geboten und Campingabfälle sollten tunlichst vermieden werden. Der Bär lernt sonst, dass er beim Menschen einfach an Essen gelangt und macht sich dann möglicherweise in Siedlungsgebieten auf Futtersuche.»
Die Stiftung KORA für Raubtierökologie und Wildtiermanagement macht zudem auf die Vorliebe von Bären für Honig aufmerksam. Imker sind angehalten, ihre Bienenstöcke entsprechend mit Elektrozäunen zu schützen.