Unter dem Titel «We the Parasites: A Playbook to Complicity» (dt. «Wir die Parasiten: Ein Handbuch für Verbundenheit») beschäftigt sich das KURATOR*IN-Projekt von Marlene Bürgi mit verschiedenen künstlerischen Strategien des Widerstands und Perspektivenwechsels.
Die beiden ersten Ausstellungen «Page #1: Telling Time» und aktuell noch bis zum 16. Juni «Page #2 : Mirror Mirror on the Wall» waren in der Alten Fabrik zu sehen. «Page #3» ist zu Gast im Kunst(Zeug)Haus.
«Page #3: Concrete Jungle»
Die Gruppenausstellung mit Werken von Anna Shirin Schneider, Ceylan Öztrük, Reto Pulfer, Sergio Rojas Chaves, Sophie Germanier, Sophie Conus, Una Szeemann und Val Minnig wirft einen eingehenden Blick auf das zwiespältige Verhältnis unserer Gesellschaft zur Natur.
Durch künstlerisch-performative Auseinandersetzungen mit unterschiedlichen Naturphänomenen rufen die Arbeiten dazu auf, unsere gewohnten Beziehungsverhältnisse aufzubrechen und auch von den kleinsten Lebensformen der Natur und Umwelt zu lernen.
Die Lebenswelten von Mensch und Natur sind untrennbar miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. In diesem Sinne stellt die Ausstellung die Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft von Natur und Mensch in den Vordergrund.
Neophyten, Schimmelpilze & weitere Organismen
Künstlerische Auseinandersetzungen mit Neophyten, Schimmelpilzen und weiteren Organismen, die sich mehr oder weniger erwünscht in neuen Lebensräumen ausbreiten, gestalten den menschlichen Lebensraum aktiv mit und beeinflussen so das städtische Leben.
Diese Lebensformen erobern sich einen Platz in der Stadt (zurück) und erinnern uns daran, dass urbane Umgebungen nicht isoliert von natürlichen Prozessen existieren, sondern vielmehr ein Teil des grösseren ökologischen Systems sind.
Sie veranschaulichen sowohl die Dynamik natürlicher Prozesse als auch die Herausforderungen, die mit der menschlichen Mobilität und Globalisierung einhergehen.
Installationen & Performances
Neben Malerei, Skulptur, Fotografie und Video arbeiten die acht künstlerischen Positionen in der Ausstellung auch mit raumgreifenden und ortsspezifischen Installationen und Performances. «Page #3: Concete Jungle» fordert dazu auf, die Trennung zwischen Mensch und Natur zu überdenken und einen neuen Blick auf unseren städtischen «Betondschungel» zu werfen.