Das GZO Spital Wetzikon ist seit dem 30. April 2024 zahlungsunfähig und befindet sich in provisorischer Nachlassstundung. Das bedeutet, dass das Spital für eine kurze Zeit die Gelegenheit erhält, die finanziellen Probleme zu lösen. Als Sachverwalter wurden zwei Anwälte eingesetzt.
Kein Loh mehr für Freigestellte
Diese berichten nun, dass es für ehemalige Mitarbeitende, die bereits entlassen und freigestellt wurden, keine Löhne mehr gibt. ZueriOberland24 hat Einsicht in ein internes Schreiben der Sachverwalter und darin steht: «Das (gekündigte) Arbeitsverhältnis von freigestellten Mitarbeitenden bleibt während der Nachlassstundung grundsätzlich bestehen. Die Nachlassstundung bewirkt jedoch, dass keine Lohnzahlungen mehr an freigestellte Mitarbeitende erfolgen dürfen.»
Lohnansprüche bleiben bestehen
Die vertraglichen Ansprüche der freigestellten Mitarbeitenden gegenüber dem GZO aus dem Arbeitsverhältnis würden grundsätzlich bestehen. bleiben.
Gelinge die Sanierung, würden diese zu einem späteren Zeitpunkt ausbezahlt. Sollte eine Sanierung nicht möglich sein und es zu einer Liquidation kommen, würden die Forderungen als (gegebenenfalls privilegierte) Nachlassforderungen angemeldet werden können.
Stopp auf der Baustelle
Die Arbeiten am Neu- und Erweiterungsbau des Spitals Wetzikon wurden eingestellt. Dies ist die direkte Folge der Kündigung der Steiner AG als Generalunternehmerin. Den Rückzug des Bauunternehmens hatte die Spital-Leitung am Dienstag ohne Angabe von Gründen bekanntgegeben (wir berichteten).
Baustelle zu 70% fertig
Die Generalunternehmerin Steiner AG hat angesichts der finanziellen Situation von ihrem Recht Gebrauch gemacht, vom Vertrag zurückzutreten. Wie es nun mit dem Neu- und Erweiterungsbau weitergeht, ist unklar. Die GZO AG konnte am Mittwoch keine weiteren Informationen geben.
Das Bauvorhaben ist gemäss Spitalangaben derzeit zu 70 Prozent realisiert. Noch herrscht auf der Baustelle ein gewisser Betrieb: Sie werde gerade gesichert und dokumentiert, heisst es seitens der Steiner AG. «Die eigentlichen Arbeiten werden aber nicht fortgesetzt.»
Steiner AG will helfen
Die Generalunternehmerin ist gemäss eigenen Aussagen trotz Vertragsauflösung gewillt, das Spital weiter zu unterstützen. So verweist die Steiner AG etwa auf ihr grosses Netzwerk, das bei der Investorensuche behilflich sein könnte. Sie könne als Immobilien-Entwicklerin auch Lösungsansätze für alternative Nutzungen oder Optionen für Desinvestitionen offerieren.