Täglich sehen wir Tiermedizinischen Praxisassistentinnen die gesamte Spannbreite von Hunden bei uns in der Tierklinik. Wir sehen Hunde, die beim Tierarzt lieb und gehorsam sind, aber auch andere, die gestresst sind und in ungewohnten Situationen schnappen können. Wir lernen in unserer Ausbildung, wie man gefährliche Situationen vermeiden kann. Für Personen ohne Erfahrung mit Hunden habe ich hier ein paar Tipps, um die Körpersprache unserer Vierbeiner besser zu verstehen:
Wenn ein freilaufender Hund auf Sie zukommt, versuchen Sie möglichst ruhig zu bleiben. Vermeiden Sie plötzliche Bewegungen, direkten Augenkontakt sowie laute Geräusche, die den Hund erschrecken könnten. Als Jogger und Velofahrer empfiehlt es sich anzuhalten, wenn sie von einem Hund verfolgt werden. Lassen Sie sich von ihm beschnüffeln, damit er Sie «kennenlernen» kann. Wenn Sie den Hund streicheln möchten, fragen Sie zuerst den Besitzer. Er weiss am besten, wie das Tier auf fremde Personen reagiert.
Die Position und die Bewegung des Schwanzes können viel über die Stimmung eines Hundes aussagen. Ein wedelnder Schwanz bedeutet nicht immer Freude. Es kann auch Nervosität oder Erregung sein. Hunde können auch verschiedene Gesichtsausdrücke zeigen, die ihre Emotionen widerspiegeln. Ein entspannter Gesichtsausdruck mit weichen Augen ist ein positives Zeichen. Einen direkten Augenkontakt jedoch sollte man vermeiden. Er kann als Herausforderung oder Drohung interpretiert werden, denn bei Hunden untereinander deutet ein langanhaltender Blickkontakt oft auf eine Konfliktsituation hin.
Kinder können den richtigen Umgang mit Hunden schon früh lernen. Die Mitglieder vom Verein «Prevent a bite (PAB)» besuchen im Auftrag des Kantons mit ihren Vierbeinern Kindergärten und Schulen und erarbeiten mit den Kindern die wichtigsten Regeln zum respektvollen Umgang mit Hunden.