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Leserbrief
Region
16.03.2024
18.03.2024 06:44 Uhr

Neuer Name für Walensee-Schiff

Bild: Linth24
Dass das grösste Walensee-Schiff neu «Swisspearl» heisst und damit einen Firmennamen trägt, stört den Leser Rolf Lüscher. Doch er reklamiert nicht nur, sondern macht gleich einen Alternativvorschlag.

Rolf Lüscher, zurzeit in Stadel wohnhaft, schreibt der Redaktion:

«Ich wohne zwar seit längerem nicht mehr in der Region (bis 1996 im Bündnerland und in Jona), bin aber immer noch mit der Gegend verbunden. 

Ihrem Artikel «Umstrittener Schiff-Name» kann ich nur zustimmen wie wahrscheinlich ein sehr grosser Teil aller Interessierten. Meines Erachtens ist es klar ein Marketing-GAU und bedaure es sehr, dass die Verantwortlichen gerade das Gegenteil der öffentlich postulierten Strategie erreichen und der Region als touristische Attraktion aus meiner Sicht einen Bärendienst erweisen. 

So beabsichtigt die Schiffsbetrieb Walensee AG in erster Linie eine Marktbearbeitung in den Räumen Rheintal über den Walensee in Richtung Zürich und Glarnerland. Zielpublikum ist also nicht Indien, die USA oder China, weshalb die Wahl eines englischsprachigen Namens fehl am Platz ist und damit das Einzugsgebiet nicht abholt. Mit dem Erwerb der MS Schwyz hat der Schiffsbetrieb zwar für die ganze Region einen beachtlichen Hoffnungsträger «an Land geholt», zumal die Erscheinung des Schiffes eindeutig Potential hat. Nun begraben sie die Chance aber gleich wieder.

Man stelle sich vor, dass es sich jetzt um das Flaggschiff und damit das Aushängeschild handelt, das nun mit dem Namen einer (mit Vergangenheit belasteten) Firma auf dem See fährt und noch schlimmer: es handelt sich um das Logo dieses Unternehmens!!! 

Die nun veröffentlichte Stellungnahme des Betriebes (auch mit den Piraten...) überzeugt mich in keinem Punkt und ist wohl eher die Reaktion auf die aufgekommene Kritik. Das heute gelesene Statement der Firma Swisspearl ändert daran auch nichts. 

Inwiefern es sich dabei um Prämissen in einem Geschäft mit Swisspearl handelt, ist meines Erachtens eine Sache des Schiffsbetriebes. Der Aspekt, dass nun eine ganze Tourismusregion von einem allfälligen Deal betroffen ist, scheint aber untergegangen zu sein.  

Aus meiner Sicht gibt es nur eine schnelle Umkehr, um so bald wie möglich aus dem angerichteten Schaden herauszukommen. Eine Verteidigung des getroffenen Entscheides macht die Sache nicht besser. Im Gegenteil: eine Umkehr könnte allenfalls sogar mit Goodwill für den Schiffsbetrieb und die Region verbunden sein. 

Ich gebe die Hoffnung noch nicht auf, dass das Schiff eines Tages mit einem von Anbeginn breit akzeptierten und auffällig platzierten Namen jedem Autofahrer auf der A3 auffällt. «Aha, MS Glarnerland, die Perle vom Walensee (zum Beispiel als Claim), da gehen wir mal hin»........... 

Träumen darf man ja.»

Weitere Alternativvorschläge des Lesers Rolf Lüscher. Bild: Linth24

«Glarnerland» statt «Swisspearl»

Die Schiffe der Walensee-Flotte tragen Namen wie «Quinten», «Churfirsten» oder «Seestern». Neu soll das grösste Schiff aber nicht mit einem schweizerischen Namen, sondern mit einem englischen Kunstwort beschriftet werden. Das Kunstwort ist identisch mit dem Firmennamen eines Betriebs, welcher früher als «Eternit» bekannt war. Das Schiff soll aber nicht nur den Namen tragen, sondern damit gleich das ganze Logo von «Swisspearl» auf dem See spazieren führen.

Die Firma «Swisspearl» will dafür einen Betrag zahlen, dessen Höhe nicht bekannt ist.

Der Leserbriefschreiber Rolf Lüscher – siehe oben – sagt von sich, dass er kein Grafiker sei. Er hat dennoch einen Vorschlag und Varianten eingereicht. «Mir geht es um ein edles Erscheinungsbild für ein edles Schiff.» Dabei so Rolf Lüscher, könne man auch den Claim «Perle vom Walensee» weglassen, aber nach seiner Meinung ist diese Aussage «wertsteigend für die Region».

Linth24 veröffentlicht den Vorschlag hier, sowie vier weitere Varianten von Rolf Lüscher und ist gespannt auf die Reaktionen aus der Leserschaft. Und selbstverständlich wird zu gegebener Zeit auch die Reaktion der Walensee Schifffahrt AG eingeholt.

Mario Aldrovandi, Linth24