Rolf Lüscher, zurzeit in Stadel wohnhaft, schreibt der Redaktion:
«Ich wohne zwar seit längerem nicht mehr in der Region (bis 1996 im Bündnerland und in Jona), bin aber immer noch mit der Gegend verbunden.
Ihrem Artikel «Umstrittener Schiff-Name» kann ich nur zustimmen wie wahrscheinlich ein sehr grosser Teil aller Interessierten. Meines Erachtens ist es klar ein Marketing-GAU und bedaure es sehr, dass die Verantwortlichen gerade das Gegenteil der öffentlich postulierten Strategie erreichen und der Region als touristische Attraktion aus meiner Sicht einen Bärendienst erweisen.
So beabsichtigt die Schiffsbetrieb Walensee AG in erster Linie eine Marktbearbeitung in den Räumen Rheintal über den Walensee in Richtung Zürich und Glarnerland. Zielpublikum ist also nicht Indien, die USA oder China, weshalb die Wahl eines englischsprachigen Namens fehl am Platz ist und damit das Einzugsgebiet nicht abholt. Mit dem Erwerb der MS Schwyz hat der Schiffsbetrieb zwar für die ganze Region einen beachtlichen Hoffnungsträger «an Land geholt», zumal die Erscheinung des Schiffes eindeutig Potential hat. Nun begraben sie die Chance aber gleich wieder.
Man stelle sich vor, dass es sich jetzt um das Flaggschiff und damit das Aushängeschild handelt, das nun mit dem Namen einer (mit Vergangenheit belasteten) Firma auf dem See fährt und noch schlimmer: es handelt sich um das Logo dieses Unternehmens!!!
Die nun veröffentlichte Stellungnahme des Betriebes (auch mit den Piraten...) überzeugt mich in keinem Punkt und ist wohl eher die Reaktion auf die aufgekommene Kritik. Das heute gelesene Statement der Firma Swisspearl ändert daran auch nichts.
Inwiefern es sich dabei um Prämissen in einem Geschäft mit Swisspearl handelt, ist meines Erachtens eine Sache des Schiffsbetriebes. Der Aspekt, dass nun eine ganze Tourismusregion von einem allfälligen Deal betroffen ist, scheint aber untergegangen zu sein.
Aus meiner Sicht gibt es nur eine schnelle Umkehr, um so bald wie möglich aus dem angerichteten Schaden herauszukommen. Eine Verteidigung des getroffenen Entscheides macht die Sache nicht besser. Im Gegenteil: eine Umkehr könnte allenfalls sogar mit Goodwill für den Schiffsbetrieb und die Region verbunden sein.
Ich gebe die Hoffnung noch nicht auf, dass das Schiff eines Tages mit einem von Anbeginn breit akzeptierten und auffällig platzierten Namen jedem Autofahrer auf der A3 auffällt. «Aha, MS Glarnerland, die Perle vom Walensee (zum Beispiel als Claim), da gehen wir mal hin»...........
Träumen darf man ja.»