Die Initiative für den einzigartigen Austausch ging von Benjamin Klaus aus. Er studiert Stadt-, Verkehrs- und Raumplanung (SVR) an der OST – Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil-Jona. Er war zwischen 2020 und 2022 Co-Präsident der Jugendsession und hat in dieser Zeit regelmässig Jugendanliegen in Bundesbern vertreten. Seine Kontakte zu politischen Grössen aller Parteien wollte er nutzen, um seinen Studienkolleginnen und -kollegen einen einmaligen Einblick in den Berner Politikbetrieb zu ermöglichen. «Nach unserem Studium ist politisches Bewusstsein für uns sehr wichtig», so Klaus. «Denn Stadt-, Verkehrs- und Raumplanerinnen und -planer liefern oft die fachlichen Argumente und Grundlagen für die Siedlungsentwicklung in Kantonen, Städten und Gemeinden. Aber am Schluss entscheidet immer die Politik. Deshalb ist es gerade für die zukünftigen Planungsfachleute wichtig, das Verständnis für die Rahmenbedingungen, Gepflogenheiten und Bedürfnisse in der Politik zu schärfen», führt er aus.
Politgrössen investieren Zeit in Diskussion mit Studierenden
«Ich bin wirklich glücklich, dass ich so viele bekannte Politgrössen engagieren konnte und dass sich so viele Studierende für die Reise nach Bern begeistern konnten», so Klaus weiter. Grosse Namen fehlten in der Gruppe von Nationalrätinnen und Nationalräten nicht. Der Rapperswil-Joner Marcel Dobler und Oliver Feller (beide FDP), Martin Candinas (Mitte), Ursula Schneider Schüttel und Jaqueline Badran (beide SP) sowie Balthasar Glättli (Grüne) und Monika Rüegger (SVP) engagierten sich in «angeregten und hitzigen Diskussionen» mit den Studierenden, so Klaus.
Sein Resümee zeigt, dass für echte Lösungen eine gute Zusammenarbeit zwischen Fachwelt und Politik eine Grundvoraussetzung ist: «Bei der Diskussion über die Wohnungsknappheit merkte man, dass bei allen Parteien das Problembewusstsein vorhanden ist, aber es fehlt an einer Lösung, welche mehrheitsfähig wäre».
Von linker Seite wurde beispielsweise kritisiert, dass mit der Immobilienwirtschaft Gewinn auf dem Buckel der Mieterinnen und Mieter erzielt werde. Während die rechte Seite weniger Regulatorien möchte und sich weniger statt mehr Auflagen wünscht. Aus ihrer Sicht müsse die Wohnungsknappheit vor allem auch in den Gemeinden selbst gelöst werden.