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Immo & Bau
13.03.2024
13.03.2024 13:17 Uhr

6 finanzielle Aspekte beim Immobilienerwerb in der Schweiz

Der Erwerb einer Immobilie in der Schweiz ist mit verschiedenen Kosten und Steuern verbunden, die sorgfältig geplant werden müssen.
Der Erwerb einer Immobilie in der Schweiz ist mit verschiedenen Kosten und Steuern verbunden, die sorgfältig geplant werden müssen. Bild: zVg
In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die 6 bedeutendsten finanziellen Aspekte, die beim Haus- oder Wohnungskauf in der Schweiz berücksichtigt werden sollten.

Der Immobilienerwerb in der Schweiz ist nicht nur mit dem reinen Kaufpreis verbunden, sondern bringt verschiedene Kosten und Steuern mit sich, die den gesamten Kaufprozess zu einer komplexen Angelegenheit machen. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die sechs bedeutendsten finanziellen Aspekte, die beim Kauf eines Hauses oder einer Wohnung in der Schweiz berücksichtigt werden sollten.

1. Kaufpreis

Der offensichtlichste Kostenpunkt beim Immobilienerwerb ist der Kaufpreis. Doch hierbei handelt es sich nicht bloss um eine feste Zahl; vielmehr setzt er sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Der Kaufpreis variiert erheblich je nach Standort, Grösse, Art der Immobilie und hängt von Marktmechanismen wie Angebot und Nachfrage ab.

Als Beispiel kann ein modernes Einfamilienhaus in einer begehrten Lage in Zürich schnell einen Kaufpreis von über zwei Millionen Schweizer Franken erreichen, während ähnliche Objekte in ländlichen Gegenden möglicherweise deutlich erschwinglicher sind. Eine professionelle Schweizer Immobilienbewertung ist in diesem Zusammenhang unerlässlich, um einen fairen und marktgerechten Preis zu ermitteln und zu verhandeln.

2. Notargebühren

In der Schweiz müssen Immobilienkäufe notariell beurkundet werden. Die Notargebühren richten sich nach dem Kaufpreis und dem Kanton, in dem die Immobilie erworben wird und sollten nicht unterschätzt werden. Notargebühren liegen oft zwischen 0,1 % und 1% des Kaufpreises. Es ist auch wichtig zu klären, wer die Notarkosten beim Immobilienkauf trägt: In der Schweiz ist es üblich, dass Käufer und Verkäufer sich die Notargebühren teilen, aber andere Vereinbarungen sind möglich und sollten im Voraus klar definiert werden.

3. Grundbuchamt

Beim Immobilienerwerb fallen zusätzlich Kosten für die Eintragung ins Grundbuchamt an. Das Grundbuchamt ist für die amtliche Dokumentation von Rechten an Grundstücken zuständig. Die Kosten für die Eintragung ins Grundbuch variieren ebenfalls je nach Kanton und bewegen sich in der Regel im Bereich von 0,1 % bis 1 % des Kaufpreises. Auch hier ist es üblich, die Kosten zwischen Käufer und Verkäufer aufzuteilen.

4. Grunderwerbsteuer

Die Grunderwerbsteuer, auch Handänderungssteuer genannt, ist eine regionale Steuer, die beim Kauf einer Immobilie anfällt. In der Regel wird diese Steuer einmalig beim Erwerb eines Grundstücks oder einer Immobilie fällig und muss vom Käufer beglichen werden. Die genaue Höhe der Steuer hängt vom jeweiligen Kanton ab und wird üblicherweise auf Basis des Kaufpreises oder des geschätzten Marktwerts der Immobilie berechnet.

Zum Beispiel gibt es in Zürich keine Grunderwerbsteuer, während sie in anderen Kantonen vom Käufer getragen wird und zwischen 1 % und 3,3 % des Kaufpreises liegen kann. Es gibt auch manchmal reduzierte Sätze für die Grunderwerbsteuer wie zum Beispiel für selbstgenutzte Immobilien oder Übertragungen an Nachkommen oder Ehepartner.

5. Eigenkapital und Hypothekenzinsen

In der Schweiz ist es beim Immobilienkauf üblich, einen Teil des Kaufpreises aus eigenen Mitteln zu finanzieren und den Rest über ein Hypothekendarlehen abzudecken. Der erforderliche Eigenkapitalanteil bei einer Hypothek kann je nach Finanzinstitut und Kanton variieren. Die Hypothekenzinsen unterscheiden sich je nach Anbieter und Marktbedingungen und haben einen erheblichen Einfluss auf die monatlichen Zahlungen. Derzeit muss man mit Zinsen zwischen 1,5 % und 2,5 % rechnen.

6. Unterhaltskosten und Nebenkosten

Auch die Unterhalts- und Nebenkosten spielen beim Hauskauf in der Schweiz eine wesentliche Rolle. Neben dem eigentlichen Kaufpreis müssen Käufer laufende Ausgaben wie Instandhaltung, Reparaturen und Renovierungen berücksichtigen. Die Höhe dieser Kosten variiert je nach Immobiliengrösse und Zustand. Die Instandhaltung bringt oft unvorhergesehene Ausgaben mit sich, die stark von der Standortlage Ihrer Immobilie abhängen. In ländlichen Gebieten oder Regionen mit harten Wintermonaten können die Kosten für die Pflege des Gartens jährlich zwischen 500 und 2'000 Franken betragen. Die Schneeräumung kann zusätzliche Kosten von 200 bis 800 Franken pro Jahr verursachen.

Daher ist es empfehlenswert, eine regelmässige Rücklage zu bilden: Experten empfehlen, dass dieser Betrag mindestens 1 % des Hauskaufpreises pro Jahr betragen sollte.

Zusätzlich zu den Unterhaltskosten sind die Nebenkosten von Bedeutung. Dazu gehören Ausgaben für Wasser, Strom, Heizung und Abfallentsorgung, die in der Regel vom Eigentümer getragen werden.

Der Erwerb einer Immobilie in der Schweiz ist mit verschiedenen Kosten und Steuern verbunden, die sorgfältig geplant werden müssen. Eine genaue Budgetierung und Kenntnis der regionalen Gesetze und Regelungen sind entscheidend. Wer sich in diesem komplexen Prozess gut vorbereitet, kann jedoch die langfristigen Vorteile und Stabilität des Schweizer Immobilienmarktes geniessen.

MM