Die Liste der 16 Linthgebiet-Vertreter zeigt an der Spitze Jasmin Gähler, eine 34-jährige Rechtsanwältin aus Eschenbach. Sie war erst im letzten Herbst in den Kantonsrat nachgerückt und liess gleich die ganze Politprominenz ausserhalb und innerhalb ihrer Partei, der SVP, hinter sich.
Kantonsrat: Wer nach St.Gallen geht


Und am Schluss der Gewählten-Rangliste steht Tanja Zschokke, Mitglied der Grünen, Landschaftsarchitektin und Stadträtin von Rapperswil.
Blöchlinger überholt Kälin
Ehemalige und aktive Stadträte aus Rapperswil-Jona stehen in der Gunst der Wähler nicht hoch im Kurs. Dies musste auch Kurt Kälin von der SVP realisieren. Zwar schaffte er es als Teil der erfolgreichen Partei erstmals direkt in den Kantonsrat – auch Kurt Kälin ist ein Nachrücker, wie Jasmin Gähler. Aber er musste sich von Cornel Blöchlinger überholen lassen, dem Newcomer aus Eschenbach. Dieser schaffte es vom Platz 9 auf der SVP-Liste direkt auf den 4. Rang der Gewählten.

Stöckling abgestraft
Viel deutlicher abgestraft als Kälin wurde Martin Stöckling. Der Stadtpräsident von Rapperswil-Jona schaffte er es nur auf den drittletzten Platz. Und dies trotz eines sehr grossen Werbebudgets und einer massiven Medienpräsenz als Präsident der wichtigsten Linthgemeinde.

Die Wahlbeteiligung war dieses Mal mit 40.5% rund ein Drittel grösser als vor 4 Jahren. Damals gingen weniger als 30% an die Urne. Viele Kandidaten konnten von diesen Mehr-Wählern profitieren und sammelten locker 2'000 und mehr Stimmen als vor 4 Jahren (siehe Grafik am Artikelende). Bei Stöckling betrug die magere Zusatzernte 725 Stimmen und damit war seine Leistung absolut unterdurchschnittlich im Vergleich zu anderen Kandidaten.
Romer und Hüppi top
Am klarsten demonstrierten das Peter Hüppi, der rote Gemeindepräsident von Gommiswald mit einem Plus von 1'973 Stimmen oder Heidi Romer-Jud, Mitte-Gemeindepräsidentin aus Benken mit einem Gewinn von 2'646 Stimmen.
SVP: Wahltag ist Zahltag
Wahltag ist Zahltag. Das führte keine andere Partei deutlicher vor Augen als die SVP. Eine Regierungsverantwortung traut man ihr nicht zu, aber als Protestierende und Aufmüpfige stehen sie hoch in der Gunst der Wähler. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Partei mit dem Sünneli gleich doppelt scheiterte beim Kampf um den Regierungsrat und doch ein Rekordergebnis im Parlament erreichte und im Linthgebiet einen veritablen Pflock einschlug.
