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Wahlen 2024
18.02.2024
19.02.2024 06:58 Uhr

Der perfekte Schweizer

Bild: zvg
Mihajlo Mrakic drängt mit grosser Medienpräsenz und viel Selbstvertrauen in den St. Galler Kantonsrat. Der 22-jährige ETH-Student ist ein Mann der Gegensätze und der Überraschungen.

«Nicht Letzter werden», so umschreibt Mihajlo Mrakic sein Ziel vor den St. Galler Kantonsratswahlen am 3. März. Die Aussage ist kein strategisches Understatement. Obwohl der 22-jährige gebürtige Uzner, der in Schmerikon lebt und an der ETH Zürich Elektrotechnik studiert, politisch einen bemerkenswert vollen Rucksack mitbringt und einige der prominentesten Exponenten der SVP zu seinen Fürsprecher(innen) zählen kann, betritt er mit der Kandidatur Neuland: «Ich habe zwar schon Erfahrungen aus dem Wahlkampf für den Gemeinderat in Schmerikon, aber das hier ist eine Nummer grösser.»

Identifikation mit dem Staatswesen

Mrakic wurde 2001 in Uznach geboren. Doch sein Name lässt es erahnen: Beim Rütlischwur war er noch nicht dabei. Als Sohn von bosnischen Eltern mit ethnischen Wurzeln in Serbien steht er für die Kinder von Kriegsflüchtlingen, die in der Schweiz eine neue Heimat gefunden haben und unserem Land auch etwas zurückgeben wollen. Mrakic, 2010 eingebürgert, sagt dazu: «Den echten Schweizer macht nicht die Herkunft aus – sondern die Identifikation mit dem Staatswesen.» Es sei sowohl im Interesse der Schweizer und der hier lebenden Ausländer, dass man gegen fremdländische Kriminelle vorgehe.

Unter anderem aus diesem Grund habe er sich der SVP angeschlossen – und vertrete die Grundwerte der Volkspartei heute mit ganzer Überzeugungskraft. Dazu gehören der Konflikt mit der EU – und der Kampf gegen die automatische Rechtsübernahme sowie gegen fremde Gerichtsbarkeiten. Die immerwährende bewaffnete Neutralität müsse ebenso geschützt werden wie die Wahrung der demokratischen Grundwerte.

Dies beginne quasi vor der eigenen Haustür: «Wenn bei der staatlich und kantonal diktierten Energiepolitik die Gemeinden ausgebremst werden und beispielsweise den Kommunen Standorte für Windkraftwerke aufoktroyiert werden, stimmt etwas nicht».

  • Mihajlo Mrakic bei der Aufnahme eines Wahlkampfvideos in Schmerikon Bild: zVfg
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  • Wahlauftakt von Mihajlo Mrakic für die Kantonsratswahlen 2024, bei welchem ihm von Roger Köppel auf den Zahn gefühlt wurde. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Mihajlo Mrakic geht mit Haustürwahlkampf auch einmal für die Schweiz ungewohnte Wege. Er hofft, dass grundsätzlich mehr Leute an den Wahlen teilnehmen. Bild: zVfg
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  • Mihajlo Mrakic bekam eine Wahlempfehlung von alt Bundesrat Adolf Ogi Bild: zVfg
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  • Mihajlo Mrakic im Gespräch mit der St. Galler Ständerätin Esther Friedli Bild: zVfg
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  • Mihajlo Mrakic Bild: zVfg
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  • Mihajlo Mrakic geht mit Haustürwahlkampf auch einmal für die Schweiz ungewohnte Wege. Er hofft, dass grundsätzlich mehr Leute an den Wahlen teilnehmen. Bild: zVfg
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  • Mihajlo Mrakic Bild: zVfg
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  • Mihajlo Mrakic trifft Nationalrat Marcel Dettling am 23. Februar um 9 Uhr zum «politischen Zmorge» im Ahoi Schmerikon. Bild: zVfg
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  • Mihajlo Mrakic, in Sachfragen keine Berührungsängste mit Vertretern anderer Parteien. Bild: zVfg
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Kampf gegen den Genderwahn

Mrakic sieht sich auch in anderen Themen als Verfechter des gesunden Menschenverstands. Mit einer Petition «Kein Genderwahn im Kanton St. Gallen» hat er ebenso grosses Aufsehen verursacht wie mit seinem Wahlkampfauftakt mit Weltwoche-Verleger Roger Köppel, seiner Zusammenarbeit mit Ständerätin Esther Friedli, einem Interview mit Christoph Blocher zur Europafrage sowie der Wahlkampagne mit Empfehlungen von (unter anderem) Adolf Ogi, Marcel Dobler und Franziska Tschudi.

Wahlkampfabschluss im Ahoi

Last but not least empfängt Mrakic am kommenden Freitag im Ahoi in Schmerikon den designierten SVP-Präsidenten Marcel Dettling zu einem «politischen Zmorge.»

Auf die Frage, ob diese Ansammlung von Parteiprominenz an seiner Seite des Guten nicht auch zu viel sein könnte, sagt Mrakic: «Vielleicht könnte man das so empfinden. Aber ich hoffe nicht.»

Die Antwort werden die Stimmbürger am 3. März an der Urne geben. Einen Tag später hat Mihajlo Mrakic so oder so einen Grund zum Feiern. Er wird 23 Jahre jung – und hat in seinem Leben noch fast alles vor sich. Egal, ob  er in den Kantonsrat gewählt wird oder nicht. 

Thomas Renggli, Linth24