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Kanton
10.12.2023
10.12.2023 18:50 Uhr

Starker Anstieg der Spitex

Bild: Symbolbild
9 Prozent mehr Kunden und 4 Prozent mehr Leistungen. Das ist der Anstieg innert nur einem Jahr bei der Spitex. Und es wird noch viel mehr.

Das Amt für Statistik des Kantons St.Gallen hat Zahlen veröffentlicht, welche das gesundheitliche und soziale Wesen aller Gemeinden in den kommenden Jahren stark beschäftigen wird. Zahlen auch, die belegen, dass immer mehr Menschen alt werden und lieber in ihrem Daheim gepflegt werden wollen, statt in einem Altersheim.

Im Jahr 2022 wurden 19'032 Personen gemäss Krankenpflege-Leistungsverordnung (KLV) in der Langzeitpflege von den Spitex-Organisationen betreut. Dies sind 1'608 Personen (+ 9,2%) mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der verrechneten Stunden erhöhte sich um 3,7 Prozent (+ 28'536 Stunden) auf insgesamt 794'125 Pflegestunden. Damit sank die durchschnittlich aufgewendete Zeit gegenüber dem Vorjahr von 44 auf 42 Stunden pro Klientin und Klient.

Mehr Kunden, aber weniger Zeit pro Patient

Bei der Hauswirtschaft und Sozialbetreuung hat die Spitex im Jahr 2022 im Kanton St.Gallen 3,3 Prozent (+ 297) mehr Klientinnen und Klienten betreut als im Vorjahr, jedoch mit insgesamt weniger Stunden (-32'737 Stunden). Dies entspricht einem Rückgang von 55 Stunden auf 49 Stunden pro Klientin und Klient gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt leistete die St.Galler Spitex 457'224 Stunden Hauswirtschaft und Sozialdienst.

Personal-Zuwachs unterdurchschnittlich

Die Zahl der bei der Spitex angestellten Personen stieg im Jahr 2022 um 1,3 Prozent auf 3'554 Personen leicht an und blieb damit deutlich unter dem Zuwachs der betreuten Personen. Die Zahl der Vollzeitäquivalente blieb mit 1'110 Vollzeitstellen fast unverändert (+0,1 Prozent).

Die Zahl der über 79-jährigen Persoen, die ambulante Pflege in Anspruch nehmen, dürften bis ins Jahr 2045 stark ansteigen. Bild: Bundesamt für Statistik

In 20 Jahren verdoppelt sich der Bedarf

Durch die Zunahme der Lebenserwartung, die starke Zunahme der Gruppe der über 80-Jährigen, die späteren Heimeintritte, durch den Wunsch zu Hause zu bleiben und die verkürzte Spitalaufenthaltsdauer dürfte in der Zukunft der Bedarf nach spitalexterner ambulanter Pflege und Betreuung weiter ansteigen.

Vor allem bei den über 79-jährigen Personen ist unter gleichbleibenden Voraussetzungen bis ins Jahr 2045 mit mehr als einer Verdoppelung der zu betreuenden Klientinnen und Klienten zu rechnen. Demgegenüber ist bei den 65 bis 79-Jährigen eher mit einer gleichbleibenden oder sogar leicht rückläufigen Anzahl der zu betreuenden Personen zu rechnen.

Gemeinden zahlen etwas weniger

Der Gemeindeanteil an den Spitex-Kosten ist erstmals seit sieben Jahren wieder leicht rückläufig. Die Kosten für Pflegeleistungen KLV stiegen im Vorjahresvergleich um 3,2 Prozent auf insgesamt 74 Millionen Franken an. Die Krankenversicherungen decken knapp 66 Prozent der Ausgaben (48,6 Millionen Franken). Der Anteil der Gemeinden belief sich 2022 auf 18,2 Millionen Franken (24,6 Prozent), was einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Klientinnen und Klienten beteiligten sich mit gut 7 Millionen Franken (knapp 10 Prozent) an den Kosten.

MAL, Linth24