Ich beginne mit einem Vergleich: Zürich hat bei 400'000 Einwohnern 9 Stadträte.
Basel-Stadt hat bei 200'000 Einwohnern 7 Stadträte, die gleichzeitig Regierungsräte sind.
St. Gallen hat bei 80'000 Einwohnern 5 Stadträte und erst noch viele Zentrumslasten.
Rapperswil-Jona mit 27'000 Einwohnern will auch 5 Stadträte. Das ist viel zu viel.
Ähnlich grosse Städte wie Rapperswil-Jona haben im Durchschnitt 2.5 bis 3 Stadträte, respektive 250 bis 300 Stellenprozente. Und vielfach 7 Stadträte mit Teilzeitpensen und Ressortverantwortung.
Für ein Ressort reichen 30%
Der Vergleich zeigt: Rapperswil-Jona braucht nicht 500 Stellenprozente im Stadtrat! Nicht einmal der Präsident bräuchte 100%, wie er selber beweist. Denn er ist gleichzeitig noch Kantonsrat und hat verschiedene andere Mandate.
Um ein Ressort zu führen reichen 30%. Dies beweisen viele andere Städte der Schweiz.
Klar können sich die Stadträte auch in Vollzeit beschäftigen. Dies stellte Frau C. N Parkinson schon 1955 fest. Sie schrieb: «Arbeit dehnt sich in genau dem Mass aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.»
Viertel-Million unbedeutend?
Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch auf ein Gespräch von Stadtpräsident Martin Stöckling im Regionaljournal vom 23. November zu sprechen kommen. Er erklärte, die Mehrkosten von 250'000 Franken für den 5er-Stadtrat sei bei Personalkosten von 70-bis 75 Mio. «unbedeutend».
Ein Viertel Million Mehrkosten pro Jahr spielen für den Stadtpräsidenten also keine Rolle. Und das nur, damit sich zwei Stadträte besser eingebunden fühlen.
Was ist das für eine Haltung eines Politikers einer Partei, die einen schlanken Staat möchte und eine eine Steuersenkung beantragt?
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern sieht anders aus, als das, was der Stadtrat von Rapperswil-Jona vorlebt.
Der Stadtrat verlangt eine Viertelmillion Franken, aber ohne Mehrwert für uns Steuerzahler! Ich hoffe, die Bevölkerung sagt Nein zu dieser Vorlage.
Guido Keel, Jona