Zu behaupten, im Viertelfinal zwischen den Rapperswil-Jona Lakers und Vítkovice begegne sich das derzeitige «Who is who» des europäischen Eishockeys, wäre leicht vermessen. Beide Teams kämpfen in der Meisterschaft vor allem mit sich selber.
Krisengipfel
Rappi belegt in der National League den 13. Platz, und auch Vítkovice klebt in Tschechiens Extraliga als 12. unter 14 Teams im Tabellenkeller fest. Bei den Osteuropäern kommt dazu, dass sie die Viertelfinals in der Champions League nur erreichten, weil ihnen im Achtelfinal-Hinspiel gegen Lahti ein Forfaitsieg zugesprochen wurde (Eisprobleme in Lahti).
Notorische Torflaute in der Meisterschaft
Die Lakers dürfen sich nur Hoffnungen auf den Einzug in die Halbfinals machen, wenn es ihnen gelingt, ihre Torflaute zu beenden. In den letzten fünf Partien in der National League gelangen ihnen gegen Biel (0:3), Fribourg (1:3 und 1:4), Lugano (1:6) und Bern (0:4) bloss drei Tore.
Anderer Wettbewerb, andere Lakers
Anderer Wettbewerb, andere Trikots, andere Regeln, andere Lakers: So könnte man die Partie zusammenfassen. Zwar gerät das Heimteam bereits nach 67 Sekunden (durch Barinka) in Rückstand, aber dann zeigt die Hedlund-Equipe ihr «europäisches Gesicht». Sie kämpft beherzt weiter und stürmt immer wieder mit Esprit und Überzeugung nach vorne. Beispielsweise in der 14. Minute, als Tyler Moy viel offenes Eis vor sich hat und den Puck herrlich auf Verteidiger Nathan Vouardoux zurücklegt – dieser trifft wuchtig zum Ausgleich. Und drei Minuten später kommt es in Überzahl noch besser. Der Schwede Rask versenkt die frei liegende Scheibe: 2:1.
Schlagabtausch im Mitteldrittel
Die Lakers bleiben auch im Mitteldrittel die initiativere Mannschaft. Und dennoch müssen sie sich bei Torhüter Robin Meyer bedanken, dass der Ausgleich nicht fällt. Meyer rettet mehre Male in extremis – und hält das Heimteam auf Kurs.
Im letzten Abschnitt verteidigen die Lakers solidarisch. Und im entscheidenden Moment zwingen sie das Glück auf ihre Seite. In der Schlussphase rettet der Pfosten für den geschlagenen Meyer.
Die Stunde der Wahrheit schlägt in Ostrava
So kann Rappi am Schluss über einen weiteren schönen internationalen Erfolg jubeln. Ob der aber für die Halbfinalqualifikation reicht, zeigt sich in einer Woche in Ostrava. In der Gruppenphase hatte das Hedlund-Team dort 1:4 verloren.