Bereits vor zwei Jahren hat die Künstlerin mit ihren Werken eine ganz prominente Persönlichkeit überzeugen können und erhielt hohen Besuch in ihrem Atelier. Es darf gesagt werden, dass Susan von Aarburg mit ihren Künsten den Zahn der Zeit trifft.
Die Gemeindepräsidentin Heidi Romer durfte mit Susan von Aarburg ein spannendes Gespräch führen.
Ein Kindheitstraum
Seit 10 Jahren wohnt Susan von Aarburg auf dem Benkner Büchel. Sie hat direkte Sicht in ihre alte Heimat, das Glarnerland. Sie absolvierte die Lehre als Dentalassistentin, besuchte Weiterbildungen und wechselte schon bald in den Aussendienst der Pharmabranche.
Mittlerweile arbeitet die Künstlerin als Handarbeits-, Zeichnungs- und Werklehrerin im Glarnerland. «Das ist ein Kindheitstraum von mir und erfüllt mich. Da kann ich mich kreativ betätigen. Es ist ein schönes Gefühl, die Kinder zu beobachten, wie sie ihre eigene Kreativität entdecken und sie motiviert und mit Spass und Freude am Gestalten sind.»
Weihnachtskrippe als Motivation
Angesprochen auf ihre künstlerische Ader, antwortet Susann von Aarburg, dass sie bereits als Kind kreativ gewesen sei. Später sei ihr aber die Ausbildung, der Sport und der Job in der Pharmaindustrie wichtiger gewesen. Erst mit etwa 40 Jahren und durch einen Stellenwechsel fand sie mehr Zeit und habe zu ihrer Kreativität zurückgefunden.
«Motiviert hat mich damals eine Weihnachtskrippe, die bei Freunden stand. Diese wunderbare Krippe hat mich so motiviert, dass ich selber eine bauen wollte. Zu dieser Zeit hatte ich aber weder Hammer noch Schrauben jemals in meinen Händen. Zwei Wochen später besuchte ich den ersten Krippenbaukurs. Das Krippenbauen gehört inzwischen zu meinem Hobby. Derzeit baue ich eine zwei Meter grosse Westernkrippe.
Nach dem Krippenbaukurs habe ich meine ersten Malkurse besucht. Das gesamte Kunsthandwerk hat mich von da an nicht mehr losgelassen. Anfänglich malte ich vor allem abstrakte Bilder. Mehr und mehr wollte ich verschiedene Materialien ausprobieren und kombinieren. So verbinde ich gerne Abstraktes mit Modernem oder mittels Collage-Techniken werden beispielsweise Glarnertüechli in meine Bilder eingearbeitet. Glarnertüechli sind übrigens auch in den Bildern des Siegermunis Zibu eingearbeitet. Aber auch andere Materialien wie Kreide, Fugenmörtel, Marmormehl, Beton und Zement werden in meine Werke miteinbezogen.»
Dann kamen die lichtverspielten Milchkannen
Und gingen ab durch die Decke: Unschwer zeigt sich die grosse Leidenschaft von Susan von Aarburg für dieses Kunsthandwerk. «Ja, diese Leidenschaft ist mit grossem Aufwand und Schweiss verbunden. Die körperliche Arbeit für diese Milchkannen haben mir schon viele Sehnenscheiden-Entzündungen und etliche Male einen steifen Nacken beschert.» Die Perfektionistin lacht und meint: «Leidenschaft hat mit Leiden zu tun. Von nichts kommt nichts. Und die Kunstwerke verlassen mein Atelier erst, wenn sie für mich perfekt sind.»
Das Herstellen der Milchkannen, Schellen, Sägen, etc. brauchen sehr viel Zeit. Erst wird das Sujet auf das Objekt gezeichnet und mit einem Plasmaschneider ausgeschnitten. Anschliessend wird gefeilt, gefeilt und gefeilt bis ein einzigartiges Kunstwerk entsteht. «Mittlerweile arbeite ich mit "Teen Challenge Schweiz" und "WTL berufliche und soziale Integration" zusammen. Sie nehmen mir viel Arbeit ab und feilen die Kannen vor, so dass ich mich nur noch auf den Feinschliff konzentrieren kann.»
Siegermuni Zibu
Und wie kommt man zur grossen Ehre, den Siegermuni für das ESAF 2025 zu zeichnen? «Ich kenne die Züchterfamilie Horner und habe den Muni immer wieder gesehen – in der Natur, in den sozialen Medien oder in der Zeitung. Bisher hatte ich noch nie ein so schönes Tier gesehen. Den lieblichen Blick und das krause Haar schloss ich von Anfang an in mein Herz und hat mich nicht mehr losgelassen. So fragte ich die Horners an, ob ich den Muni malen darf.
Sie verwiesen mich an die Verantwortlichen des ESAF 2025. Diese und der Sponsor GESKA waren von meiner Idee begeistert. So begann im Juni dieses Jahres mein Alpziit-Projekt. Ich war auf vier verschiedenen Glarner Alpen und widmete diese Zeit dem Malen des Siegermunis. Dass aus dem Munibild so eine grosse Geschichte wird, hätte ich nie gedacht und freut mich ganz besonders.»
Marco Chiesa im Atelier
Und dann war doch da noch die Geschichte mit dem nationalen SVP-Präsidenten Marco Chiesa: Hier zeigt sich wiederum das Engagement von Susan von Aarburg und die Worte sprudeln aus ihr heraus: «Anlässlich der Wahlen zum Bundes-, Ständerats- und Nationalratspräsidenten bekamen Guy Parmelin, Alex Kuprecht und Andreas Aebi je eine Milchkannen-Laternen-Attrappe aus Indien. Ich störte mich daran und habe daraufhin dem Parteipräsidenten Marco Chiesa eine Mail geschrieben.
Tatsächlich stand doch Marco Chiesa mit seiner Familie zwei Tage später bei mir im Atelier. Er kam auf mich zu und sagte: "Sie haben mir eine E-Mail geschrieben." Da ist mein Herz in die Hose gerutscht und ich konnte die nächsten zwei Nächte nur schlecht schlafen.
Tatsächlich durfte ich daraufhin drei Milchkannen entwerfen. Es musste etwas Spezielles sein, etwas noch nie Dagewesenes. Die Kannen durfte ich dann selbst ins Bundeshaus liefern und auch persönlich überreichen. Das war schon ein sehr ergreifender Moment.»
«Art4Kids»
Susan von Aarburg ist auch sozial engagiert. Sie hat mit der Kinderspitex Schweiz das Projekt «Art4Kids» ins Leben gerufen. Während zwei Tagen malte sie mit weiteren Künstlerinnen zusammen mit kranken Kindern und den Geschwistern. «Das sind sehr schöne Erfahrungen, die ich nicht missen möchte», meint sie dazu.
Von der Benkner Künstlerin Susan von Aarburg darf man also auf weitere künstlerische Glanzpunkte gespannt sein.