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Freizeit
16.10.2023
16.10.2023 19:02 Uhr

Gut besuchte Panzerausstellung

Vereinspräsident Daniel Stoop und Jürg Seewer vor dem «Rotinoff Super Atlantic GR7».
Vereinspräsident Daniel Stoop und Jürg Seewer vor dem «Rotinoff Super Atlantic GR7». Bild: Ulrike Huber
Der Centurion-Verein öffnete am Wochenende erstmals seine Tore für die Öffentlichkeit und zeigte in einer Altstätter Lagerhalle stolz alte Militärfahrzeuge wie Centurion-Panzer.

«Wir sind vom Zuschaueransturm vollkommen überrascht», sagt ein sichtlich zufriedener Präsident des Centurion-Vereins Schweiz Daniel Stoop. «Wir haben lange überlegt, wieviel Leute wohl an so eine Ausstellung kommen würden, hätten aber nie gedacht, dass es so viele sind. Jedenfalls sind heute etwa 700 Besucher gekommen. Und wir mussten für die Festwirtschaft mehrmals Material nachbestellen.»

Die Centurion-Panzer wie auch der Rotinoff Super Atlantic werden mit Rollx-Royce-Motoren angetrieben. Bild: Ulrike Huber
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  • Der mächtige Centurion MK III-V eingangs des Ausstellungsgeländes. Bild: Ulrike Huber
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Namensgebende Centurion-Panzer

Zunächst eine Begriffsklärung. Was der «Centurion-Verein Schweiz» denn so macht. Der militär-historische Verein ist 1988 aus dem Panzerbataillon 16 entstanden und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Militärfahrzeuge aus dem 20. Jahrhundert zu bewahren. Militärfahrzeuge, die damals bei der Schweizer Armee im Einsatz waren. So vor allem die namensgebenden Centurion-Panzer.

Verschiedenste Kettenfahrzeuge ergänzten die Ausstellung. Bild: Ulrike Huber
  • ...genauso wie ein Brückenpanzer, ein Kettenfahrzeug, das ein 18 Meter langes Brückenmodul mit sich herumträgt. Bild: Ulrike Huber
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  • Auch ein Schützenpanzer war zu sehen. Bild: Ulrike Huber
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So wurden die Besucher dieser Ausstellung auf dem Freigelände auch von einem solchen Centurion MK III-V begrüsst. Ein mächtiger Panzer mit einem Zwölfzylindermotor von Rolls-Royce und 650 PS. Der Verbrauch? Über den spricht man nicht. Und wenn doch, dann muss man ihn mit gut 100 Litern auf normalen Strassen und unfassbaren 1'100 Litern im Gelände angeben. Jeweils pro hundert Kilometer wohlgemerkt.

Probeschiessen ohne Schaden

«Der Centurion läuft mit Normalbenzin» klärt Daniel Stoop auf. «Und nachgetankt wurde im Gelände mit Trage-Bidons», assistiert Jürg Seewer, der Pressesprecher des Vereins. Am ausgestellten Centurion-Panzer war ein Laser-Schiesssystem montiert, sodass Besucher einmal im Leben mit solche einem Gerät «Probeschiessen» konnten. Freilich ohne Schaden anzurichten.

Die Modellbauer von der IG RC Panzer Schweiz, die ihre Werkstücke herzeigten. Bild: Ulrike Huber
Bild: Ulrike Huber

Was sonst noch zu sehen war? Schützenpanzer, ein mächtiger Brückenpanzer, sonstige Kettenfahrzeuge und Militärlastwagen. Und nicht zu vergessen einer von zwei weltweit noch existierenden «Rotinoff Super Atlantic GR7». Ein Riesentrumm von einem Lastwagen, der zum Transport der Centurion-Panzer eingesetzt wurde. Ebenfalls mit Rolls-Royce-Motor, ebenfalls mit mörderischem Verbrauch. Aber mit Diesel.

Die Festwirtschaft war den ganzen Tag sehr gut frequentiert. Bild: Ulrike Huber
  • An diesem Stand konnten die Hungrigen die köstlichen Erzeugnisse der Feldbäckerei erwerben. Bild: Ulrike Huber
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  • Ebenfalls ausgestellt: Artilleriegeschosse und Uniform. Bild: Ulrike Huber
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Geschichte der Fahrzeuge

«Bei unseren geführten Rundgängen fragen die Leute immer nach der Geschichte der Fahrzeuge. Wie ist die Schweiz dazu gekommen? Wann wurden sie in unserer Armee eingesetzt?», so Daniel Stoop. «Die Idee des Centurion-Vereins ist es ja auch, Geschichte zu vermitteln.» Ein militiärhistorischer Verein der etwas anderen Art ist die IG RC Panzer Schweiz, wobei die Abkürzung RC für «Radio Controlled» steht. Eine Gruppe von Modellbauern, die sich auf ferngesteuerte Modelle von Armeefahrzeugen spezialisiert hat. Und ebenfalls ihre Fahrzeuge ausstellte.

Militärfahrzeuge und Artillerie-Geschütze. Bild: Ulrike Huber
Centurion-Vereinspräsident Daniel Stoop (li.) und Pressesprecher Jürg Seewer. Bild: Ulrike Huber

Besichtigungsrundgänge machen hungrig und durstig. Kein Problem, denn für das leibliche Wohl hatten die Männer und Frauen vom Centurion-Verein vorgesorgt. Mit einer richtigen fahrbaren Feldbäckerei, aus der frisch zubereitete Nussgipfel, Zöpfe und Käseschnitten geliefert wurden. Diese Feldbäckerei wird von einem eigenen Verein instandgehalten und betrieben.

Zwanzig Helfer vor Ort

Ob es weitere Ausstellungen dieser Art gibt? Daniel Stoop und Jürg Seewer antworten unisono: «Jetzt warten wir einmal noch den Sonntag ab, wie es dort läuft, dann machen wir einen Strich unter die Sache und gehen über die Bücher. Angesichts des grossen Besucherinteresses sind die Chancen gross, dass es eine Wiederholung gibt. Doch der Aufwand ist gross. Alleine heute hatten wir zwanzig Helfer vor Ort. Was schön ist: Heute sind ein paar Neue zu unseren 170 Mitgliedern dazugekommen.»

rheintal24/gmh/uh / Linth24