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Kanton
02.10.2023
02.10.2023 15:48 Uhr

SP & JFSG zum Campus-Fiasko: «Rasche Massnahmen!»

Die Uni St.Gallen platzt aus allen Nähten.
Die Uni St.Gallen platzt aus allen Nähten. Bild: Matilda Good
Der Kanton bricht die Planung für den eigentlich dringend benötigten Campus Platztor ab. Die SP und die Jungfreisinnigen fordern nun rasche Massnahmen sowie Übergangslösungen.

Die SP reagiert überrascht auf den «doch sehr massgeblichen Planungsstopp», denn sie erfuhr von diesem aus der Zeitung. «Eine proaktive und frühzeitige Information durch das Bau- und Umweltdepartement sowie das Bildungsdepartement wäre angezeigt gewesen.» Die SP erwarte, dass künftig transparent kommuniziert werde.

Das Planungsfiasko müsse dringend aufgearbeitet und analysiert werden, damit solche Fehler in Zukunft vermieden werden könnten. Die Regierung habe nun rasch das weitere Vorgehen aufzeigen, so die SP weiter.

Pragmatische Lösungen

Die vierjährige Verzögerung könne nun nicht mehr verhindert werden, aber die Fehler dürften nicht zulasten der Studierenden und Mitarbeitenden der Universität gehen. «Die Qualität der Ausbildung darf nicht leiden, es sind pragmatische Lösungen für die kommenden Jahre zu suchen», fordert Bettina Surber, SP-Fraktionspräsidentin im Kantonsrat.

Die HSG ist übervoll, platzt aus allen Nähten und der neue Campus hätte dem dringend Abhilfe schaffen müssen. Die SP erwartet, dass sich der Kanton zusammen mit der Universitätsleitung unverzüglich Gedanken zu Übergangslösungen macht. So könnte z.B. der Square effizienter genutzt oder in leerstehenden Gebäuden provisorische Lernplätze für Studierende geschaffen werden.

Keine Lösungen zulasten der Stadt

«Seit Jahren kritisiert die SP, dass die HSG Wohnräumlichkeiten aufgrund des Platzmangels als Büros nutzt und die Provisorien weiterbetrieben wurden, obwohl es dem Quartier anders versprochen wurde. Die zusätzlichen vier Jahre Verzögerungen dürfen nun nicht zulasten von Wohnraum und Quartier gehen. Die Stadt ist für ihre Entwicklung auf diesen Wohnraum angewiesen. Sie ist folglich in den weiteren Prozess einzubeziehen», schreibt die Partei.

Kurzfristige Zwischennutzungen 

Die JFSG fordern ebenfalls «dass möglichst rasch weitere Räumlichkeiten für die Universität und ihre Studierenden geschaffen werden.» Beispielsweise könne man die Fläche der Kantonsverwaltung in der St.Galler Innenstadt reduzieren und anschliessend den neuen Platz vorübergehend für Studierende nutzen.

Realistische Projekte zum Wohle der Studierenden

«Die JFSG erwarten nun, dass bei der Neuausschreibung des Wettbewerbs, eine rasche Ausführung und ein Fokus auf die Anforderungen an die Lehre und der Studierenden gesetzt wird», schreibt die Partei.

Generalsekretär und HSG-Student Alessio Vaninetti meint dazu: «Anstelle von architektonischen Illusionen werden praktikable, zeitnahe und nachhaltig finanzierbare Lösungen benötigt. Als Student bedauere ich diese Entwicklung und fordere eine zeitnahe Lösung, um den Bedürfnissen der Studierenden, der Lehre und der Forschung gerecht zu werden.»

Mehr als ein Unicampus

Der Bau des Campus Platztor würde ausserdem zu einer starke Belebung der nördlichen Altstadt führen. «Der Campus wäre ein starker Impuls für die Stadt St.Gallen sowie ein starkes Statement für den Wissenschaftsstandort St.Gallen. Mit dem Übungsabbruch verschieben sich jetzt all diese positiven Effekte ins nächste Jahrzehnt», schliesst die JFSG ihre Medienmitteilung.

SP/Jungfreisinnige Kanton St.Gallen/Linth24