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Fussball
01.10.2023

FCRJ verliert trotz Überzahl

Bild: zvg
In der 87.Minute schossen die jungen YB-ler im Wankdorf das 2:1, obwohl sie einen Mann weniger auf dem Feld hatten.

Wie soll in einem leeren Wankdorfstadion Stimmung aufkommen? Der FCRJ versuchte es mit guten schnellen Spielzügen, mit Druck aufs YB-Tor. Doch auf den Rängen herrschte Stille. Die wenigen Rappi-Fans, die den Weg nach Bern gefunden hatten, waren nicht voll in Stimmung.

Doch mit zunehmender Spieldauer änderte sich das. Der FCRJ wurde zunehmend spielbestimmend und hatte auch sehr gute Chance. Dass diese nicht verwertet werden konnte, dafür trug die «Hauptschuld» YB-Torhüter Leandro Zbinden. Er hexte mehrere Male, er zauberte und zeigte seine grossartigen Reflexe. Wie zum Beispiel in der 21. Minute, nach einem Corner durch Ribeiro, da wehrte er gleich drei Bälle mit diesen grossartigen Reflexen ab.

Aber auch YB zeigte sich sehr bemüht, spielte grösstenteils sehr gut mit und versuchte, das Spiel in die Hälfte der Rapperswiler zu bringen.

Erstes Tor nach 30 Minuten

Bis zur 30 Minute bestand Torflaute, das änderte sich nun: In der 31. Minute schoss Junior Eyamba YB aus nicht grosser Entfernung zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung, doch nur sechs Minuten später tankte sich Ribeiro grandios durch und erzielte den 1:1 Ausgleichstreffer.

Jetzt rollte der FCRJ-Express so richtig und brachte den FCRJ immer wieder sehr gefährlich vors Berner Tor, doch bis zur Halbzeit änderte sich resultatmässig nichts mehr.

Zweite Hälfte wie verhext

Lange lief nichts in dieser zweiten Hälfte. «Viel zu viel Nervosität und viele Ungereimtheiten auf beiden Seiten» begründete ein Rapperswiler Fan das Geschehen. Womit er komplett recht hatte. Mehrheitlich spielte sich die Partie im Mittelfeld ab, und dort bringt das halt keine Tore.

Rote Karte ...

Deshalb machen wir schon hier einen grossen Sprung in die 70. Minute: Rudelbildung auf der linken Seite nach einem Foul mit «Geschupfe und Gedränge». Dabei benahm sich Jacel Rhodes von YB nicht Gentleman-like gegenüber der Schiedsrichterin und bekam dafür die rote Karte.

Der FCRJ mit einem Mann mehr auf dem Platz drängte nun auf den Führungstreffer. In der 81. Minute rissen die Rappi-Anhänger schon die Hände zum Jubel, doch der Torhüter und Verteidiger retteten in extremis.

... und Rappis Schockstarre

Vier Minuten vor Schluss verharrte der FCRJ in der kompletten Schockstarre. In Unterzahl gelang den Berner ein schneller Angriff über die rechte Seite, und Junior Eyamba nutzte die ungeordnete Defensive der Rosenstädter zum YB Siegestreffer aus.

Obwohl der FCRJ in der Schlussphase die Brechstange hervornahm, und obwohl es zu durchaus valablen Chancen kamen, gelang es der Mannschaft von David Sesa einmal mehr nicht, aus den vielen guten Chancen, der Überzahl an Personal und einem grösstenteils guten Spiel, die Punkte mit nach Rappi zu nehmen.

Bevor der bereits zitiert Rappi Fan sich verabschiedete, um den Zug zu erreichen, meinte er zum Spiel noch laut: «Unglaublich.» Womit er erneut komplett recht hatte.

Rolf Lutz