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25.09.2023
26.09.2023 06:20 Uhr

Porno-Alarm: Jugendliche vermehrt mit Gesetz in Konflikt

Im Kanton Zürich ist 2022 die Zahl von Minderjährigen wieder angestiegen, die wegen Pornografie verzeicgt wurden. (Symbolbild)
Im Kanton Zürich ist 2022 die Zahl von Minderjährigen wieder angestiegen, die wegen Pornografie verzeicgt wurden. (Symbolbild) Bild: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER
Jugendliche sind online immer früher aktiv und geraten dabei auch früher mit dem Gesetz in Konflikt - vor allem, wenn es um Pornographie geht.

Im Jahr 2022 zählte die Oberjugendanwaltschaft 245 Jugendliche, die wegen Pornografie verzeigt wurden. Durchschnittlich waren diese 13,5 Jahre alt (Vorjahr: 13,9 Jahre).

Die Zahl der wegen Pornografie verzeigten Minderjährigen stieg damit zum ersten Mal wieder an, nachdem sie nach dem erreichten Rekordstand im Jahr 2019 mit 278 Verzeigungen zweimal gefallen war.

Social Media und Klassen-Chats

In zwei von drei Fällen leiteten die Jugendlichen pornografisches Material - Fotos, Videos oder Stickers - weiter, etwa über Social Media oder in Klassen-Chats. Meist handelte es sich dabei gemäss Mitteilung um auch für Erwachsene verbotene Pornografie.

In jedem sechsten Fall hatten die Jugendlichen das Material selbst hergestellt. Während es früher primär Mädchen waren, welche sich auf Nachfrage selbst fotografiert oder gefilmt hatten, sind es mittlerweile in fünf von acht Fällen Jungs.

Selber gefilmte Gewalttaten

Während sich unter anderem auf Smartphones von Jugendlichen mehr pornografisches Material fand, nahm die Zahl der registrierten Gewaltdarstellungen zum dritten Mal in Folge ab. 2022 wurden deswegen 49 Jugendliche verzeigt, die im Durchschnitt 14,7 Jahre alt waren (Vorjahr: 67 Jugendliche; 14,8 Jahre). Jede vierte Darstellung hatten die Beschuldigten selbst hergestellt; sie filmten vor allem Schlägereien und Angriffe.

Die Oberjugendanwaltschaft des Kantons Zürich publiziert ihre Daten zum missbräuchlichen Medienkonsum seit 2016. Sie will damit Eltern und Jugendliche für die Möglichkeiten und Gefahren des Internets sensibilisieren. "Denn unüberlegtes Onlineverhalten lässt sich kaum mehr rückgängig machen."

Keystone-SDA