In der Luft liegt noch die Wärme des Spätsommers. Doch auf dem Eis in Rapperswil-Jona herrschen schon fast Stimmung und Intensität wie in den Play-offs. Vor 4400 Zuschauern liefen sich die Lakers und der SC Bern ein Duell, das immer mehr an Fahrt aufnimmt und zeitweise grossen Sport bietet.
Hektischer Schluss des Mitteldrittels
Dramaturgischer Höhepunkt ist zweifellos die Schlussphase des Mitteldrittels. Zuerst profitiert das Heimteam von einer ungenügenden Abwehr von SCB-Goalie Adam Reideborn und geht durch Albrecht 3:0 in Führung. Doch nur 27 Sekunden später haben die Berner die Antwort parat und verkürzen durch Tristan Scherwey auf 1:3. Damit brechen in der St. Galler Kantonalbank-Arena alle Dämme. Angetrieben von seinem euphorischen Publikum erarbeiten sich die Lakers die Topchancen im Akkord, doch Reideborn behält nun die Übersicht.
Und auf der anderen Seite hat auch die Berner Offensive Betriebstemperatur erreicht – im Powerplay zischt ein Schuss an den Pfosten. Rappi-Goalie Nyffeler wäre geschlagen gewesen.
Berner Druckphase im Schlussdrittel
Im Schlussdrittel erhöhen die Berner die Kadenz nochmals. Die Lakers sehen sich je länger je mehr mit Verteidigungsarbeit beschäftigt – und in der 47. Minute müssen sie den Anschlusstreffer hinnehmen. Thierry Bader trifft für Bern zum 2:3. Nun ist alles wieder offen – und die Nerven aller Beteiligter stehen unter höchster Belastung.
Die Lakers wanken – und müssen sich das zweite Mal in Unterzahl wehren. Dank Glück und Goalie Nyffeler halten sie sich schadlos. Acht Minuten vor Schluss zieht Lakers-Trainer Hedlund die Notbremse und nimmt vorzeitig das Time-out. Der Schwede merkt deutlich: Seine Mannschaft braucht Zeit, Luft und eine frische taktische Justierung.
Die Massnahme wirkt. Die Lakers bleiben zwar in der Rückwärtsbewegung – und können sich nur noch sporadisch befreien. Doch irgendwie retten sie den ersten Sieg über die Zeit. Anderthalb Minuten vor Schluss trifft Sandro Forrer zum 4:2 ins leere SC Bern. Tyler Moy macht es ihm wenige Sekunden später gleich: 5:2.
Die Lakers führen nach 28 Minuten 2:0
Es sind packende Phasen einer Partie, die eher gemächlich begonnen hatte. Höhepunkt des Startdrittels ist der Rapperswiler-Führungstreffer durch Rask in der 8. Minute. Der Schwede trifft sehenswert aus der Drehung.
Das Lakers-Powerplay leidet an Cervenka-Absenz
In Abwesenheit ihres angeschlagenen Spielmachers Roman Cervenka tun sich die Lakers vor allem im Powerplay zunächst schwer. Dreimal bleiben sie ohne Torerfolg – im vierten Anlauf klappt es doch noch. Nico Dünner (28.) verschärft einen Schuss von David Aebischer zum unhaltbaren Querschläger. Es ist das 2:0 und die Basis zur ersten grossen Eishockey-Party der Saison am Lido.