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Rapperswil-Jona
15.09.2023
16.09.2023 06:17 Uhr

Europapark, Bahn und Eintagsfliege

Tourismusdirektor Tobias Treichler
Tourismusdirektor Tobias Treichler Bild: Markus Arnitz, Linth24
Wieder Rekordbeteiligung von Fachleuten und Gästen am Tourismus Forum Zürichsee im ENTRA.

Stilvoller hätte die Begrüssung der Gäste nicht sein können. Rapperswils Tourismusdirektor Tobias Treichler in Frack und Zylinder: das personifizierte Qualitätssiegel für die Angebote von Rapperswil Zürichsee Tourismus. Elegant, gediegen, interessant. Moderiert wurde das Forum von der bekannten Fernsehfrau Cornelia Bösch.

So war es kein Wunder, dass wieder weit mehr als 200 Teilnehmer das Tourismus Forum Zürichsee besuchten. Möglich ist dieser Anlass dank der grosszügigen Unterstützung durch die Raiffeisenbank Rapperswil-Jona, das Casino Pfäffikon, das Porsche Zentrum Oberer Zürichsee und vieler weiterer lokaler Partner.

Ferien, Reisen, Freizeit und ein klitzekleines bisschen Politik

Den Beginn der Referate machte Regierungsrat Beat Tinner, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements des Kantons St. Gallen. Ihm war es wichtig hervorzuheben, dass die Politik die Rahmenbedingungen und die Mittel bereitstellen muss, um den an die lokalen Begebenheiten angepassten Tourismus zu ermöglichen und zu fördern. Er gratulierte zum Preis für den Erlebnisweg Obersee und wies auf die vielen touristischen Schätze hin, welche die Region zu bieten hat.

Illuster ging es weiter mit Ständerat Beni Würth, seines Zeichens SOB Verwaltungsratspräsident. Gäste und Tourismusfachleute kamen in den Genuss einer Lehrstunde zu Innovationen im Angebot der Südostbahn (SOB). Um dem zunehmenden Veloverkehr gerecht zu werden, entwickelte die SOB faltbare Module für Velotransport, die man nach Gebrauch wieder in Sitzgelegenheiten umändern kann.

  • Regierungsrat Beat Tinner Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Tourismusdirektor Tobias Treichler Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Ständerat Beni Würth Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Tourismus Forum Zürichsee 2023 Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Wer mochte, konnte sich hier einen Porsche abholen. Er muss aber noch wachsen. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Tourismus Forum Zürichsee 2023, Tobias Treichler Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Schweiz Tourismus, Europa-Park und die Transformation von Kuoni.

Barbara Steuri- Albrecht, Leiterin Switzerland Convention & Incentive Bureau (SCIB) lenkte den Fokus der Fachleute auf den Business Bereich in der Tourismusbranche. Jede fünfte Übernachtung in der Schweiz wird von Geschäftsleuten gebucht. Mehr als die Hälfte dieser Gäste hängen anschliessend noch 1-2 Tage Freizeit an, um die Tourismusangebote ihres Aufenthaltsorts zu geniessen. Ein lukratives Kundensegment, welches auch über ein höheres Budget verfügt.

David Lämmel, Direktor und Mitglied der Geschäftsleitung des Europa-Park Erlebnis Resorts führte die Anwesenden auf eine Achterbahn der Erlebnisse vom Beginn des Europa-Parks bis zum heutigen Epizentrum der Europäischen Freizeitindustrie. 80% der Gäste kehren ein- oder mehrmals in den Park zurück. Auch, oder gerade weil, ihnen das Gesamtpaket aus Nervenkitzel, Unterhaltung, Hotellerie und Gastronomie ein Erlebnis bietet, wie sie es sonst nirgendwo anders finden.

Stephanie Schulze zur Wiesch, Tourismus-Fachfrau von der Pike auf, führt als erste Frau seit 1906 den Tourismus-Giganten «DER Touristik Suisse», welcher aus den Anfängen des schweizweit bekannten Kuoni Reisebüros zum Big-Player der Branche wuchs. Nach einer Einführung in die Entstehung des Unternehmens, zeigte sie den Forumsteilnehmern auf eindrückliche Weise, was man aus der Kuoni Geschichte lernen kann. Egal für welche Destination, welches Angebot, welche Innovation: es braucht eine klare Idee, eine klare Vision und; ganz entscheidend; den klaren Fokus, diese voranzutreiben und umzusetzen. Ungeachtet aller möglicher auftauchender Widerstände.

Aufgelockert wurde der Abend durch zwei atemberaubende LEDPerformances by the Blackouts.

  • Barbara Albrecht Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • David Lämmel Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Stephanie Schulze zur Wiesch Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Tourismus Forum Zürichsee 2023 Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • The Blackouts Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • The Blackouts Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Eintagsfliegen, Füchse und etwas Abrakadabra

Der Wechsel von Tobias Treichler vom Frack in den Smoking liess weiteres Spektakel erwarten. Angesagt war Keynote Speaker Matthias M. Fuchs «DER FUCHS». Das Forum erlebte gleich zu Beginn ein Stakkato heruntergelesener «Gründe» und deren anschliessenden Exitus in Feuer und Asche. «Gründe» - Dinge, Entscheidungen, die wir nicht tun um das zu erreichen was wir sein können oder haben wollen – das war die Kernbotschaft seines Vortrags. Man solle als Eintagsfliege leben und herausfinden, welche Persönlichkeit man in sich noch nicht wachgeküsst habe. «Ihr seid es doch schon, aber ihr lebt es nicht», so eines seiner Zitate. «Urlaub ist der Ausgleich, sich endlich mal so zu fühlen, wie ihr wollt.» ein anderes. Wer als Eintagsfliege lebt, könne den «Krieg» im Kopf loslassen und so den Kunden besser zu deren Urlaub verhelfen.

Food and Drinks

Das durfte am Tourismus Forum auch nicht fehlen. Mit allerlei Gesundem und Gediegenem wurden die Gäste in den Pausen und beim abschliessenden Apéro von Jucker Bächlihof und dem Seedamm Plaza verwöhnt.

  • Matthias M. Fuchs Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Kommentar von Markus Arnitz
Bevor man hier weiterliest, darf man sich vor Tourismusdirektor Tobias Treichler verneigen, der den Mut hatte, einen Keynote Speaker, dessen Dreistigkeit seinesgleichen sucht, für das Forum zu buchen. 

Matthias M. Fuchs «DER FUCHS»
Mit der Proklamation seines «Eintagslebens» suggerierte Matthias Fuchs den Anwesenden, dass es keine Rolle spiele, ob man den Monolog seiner egozentrischen PR-Show in eigener Sache versteht oder nicht. Dem von Teilnehmern beim anschliessenden Apéro abgegebenen Urteil nach zu schliessen, wurde er genau als das wahrgenommen, wofür er sich an diesem Abend entschied: als Eintagsfliege. Und als solche hinterliess sein triviales, verbales Elaborat bei vielen, keinen bleibenden Eindruck. Fuchs, der sich selbst als «Meisterstratege. Top-Verkäufer. Event-Initiator. Grenzbefreiter. GEFÜHLSACHTERBAHNEN-Architekt. Unternehmensberater und Erfinder des Stärkennavigators des „Starkstrommagneten“-Konzepts» bezeichnet, wäre besser bedient gewesen, hätte er den Tourismus Fachleuten, anstelle von abgedroschenen Management-Floskeln - «mach doch mal», «sei was Du schon immer tun wolltest» - Strategien mitgegeben, die im harten Alltag Bestand haben. 

Markus Arnitz, Linth24