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Kanton
15.09.2023

Beamte wollen 100% Teuerung

Die Personalverbändekonferenz PVK fordert den vollen Teuerungsausgleich.
Die Personalverbändekonferenz PVK fordert den vollen Teuerungsausgleich. Bild: www.pixabay.com
Die Personalverbändekonferenz (PVK) fordert für das Jahr 2024 den vollen Teuerungsausgleich für das St.Galler Staatspersonal. Dieser ist zwingend nötig, will der Kanton seine Vorbildfunktion bei der Sicherung der Kaufkraft der Bevölkerung wahrnehmen.

Teurere Konsumartikel, Kostensteigerungen bei Strom und Krankenkassen sowie steigende Mieten beschäftigen aktuell die ganze Bevölkerung. Seit über zwei Jahren nimmt der Wert des Geldes ab. Auch für 2024 wird eine anhaltende Teuerung von über 2% erwartet. Die Personalverbändekonferenz des Kantons St.Gallen (PVK), der Zusammenschluss von zwanzig Berufsverbänden des St.Galler Staatspersonals mit mehreren tausend Mitgliedern, fordert, dass der Kantonsrat für das Jahr 2024 für die Mitarbeitenden den vollen Teuerungsausgleich spricht. «2022 sanken die Reallöhne um fast zwei Prozent. Das ist der höchste Kaufkraftverlust der letzten 80 Jahre», begründet Andrea Schöb, Präsidentin der PVK, diese Forderung. Der partielle Teuerungsausgleich im Kanton St.Gallen vom letzten Jahr sei lediglich ein Tropfen auf den heissen Stein gewesen und die Angestellten mussten die Konsequenzen tragen.

Vorbildfunktion wahrnehmen
«Das St.Galler Staatspersonal fühlt sich als Spielball zwischen den politischen Fronten. Ihre Löhne haben seit drei Jahren kontinuierlich an Kaufkraft und an Wert verloren, während die Lebenshaltungskosten deutlich teurer geworden sind», erklärt Louis Martin, Vizepräsident der PVK. Die PVK hat sich bei ihrer Forderung bewusst für einen Mittelweg entschieden, währenddem Personalverbände in anderen Kantonen wesentlich mehr fordern. «Das St.Galler Staatspersonal fordert keine generelle Lohnerhöhung, sondern lediglich eine Anpassung der Löhne an die Teuerung», so Martin.

Entscheid für die Zukunft
Der Entscheid für den Teuerungsausgleich ist immer in die Zukunft gerichtet. In den vergangenen drei Jahren mussten die Angestellten die Teuerung grossmehrheitlich aus eigener Tasche finanzieren. So gesehen ist rückblickend ein Schaden bereits angerichtet, den es in der Zukunft zu reduzieren gilt. Der Kanton St.Gallen hat eine wichtige Vorbildfunktion als Arbeitgeber, die er wahrzunehmen hat. Seine Handlungen und Entscheide betreffen nicht nur die eigenen Mitarbeitenden, sondern haben auch Signalwirkung für den privaten und öffentlichen Sektor. «Bereits letztes Jahr haben Gemeinden, Institutionen und Organisationen den Entscheid zum Teuerungsausgleich abgewartet, um sich anschliessend daran zu orientieren», ist Andrea Schöb überzeugt. Wenn der ursprünglich zugesagte Reallohn an Wert und Kaufkraft verliert und der Arbeitgeber untätig bleibt, schädigt dies das Vertrauen zwischen Mitarbeitenden und Arbeitgeber nachhaltig.

Die Regierung veröffentlicht Ende September 2023 ihre Botschaft zum Budget 2024, der Kantonsrat entscheidet an der Wintersession im November 2023 darüber.

MM/Linth24