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26.08.2023

Voland wehrt sich gegen UNIA

Inhaber und Geschäftsführer René Schweizer wehrt sich gegen die Vorwürfe der UNIA. Er vermutet politische Motive. (Archivbild)
Inhaber und Geschäftsführer René Schweizer wehrt sich gegen die Vorwürfe der UNIA. Er vermutet politische Motive. (Archivbild) Bild: Zürioberland Regionalprodukte
Die Gewerkschaft UNIA hat schwere Vorwürfe gegen die Bäckerei-Konditorei Voland in Steg im Tösstal wegen mangelnder Hygiene erhoben. Nun nimmt der Inhaber Stellung. Der sieht sich als Opfer.

Am 18. August 2023 ist in der Zeitung «work» der Gewerkschaft UNIA ein Artikel über die Bäckerei-Konditorei Voland erschienen, der medial hohe Wellen warf. Die Vorwürfe an den Betrieb in Steg im Tösstal darin sind happig, ihm werden neben angeblichen Hygieneproblemen und Tricksereien bei Lebensmittelkontrollen auch eine Vernachlässigung der Lernenden vorgeworfen. UNIA hat eine Aufsichtsbeschwerde beim Kanton platziert (Zürioberland24 berichtete).

Nach Bekanntwerden hat Schweizer keine Medienanfragen beantwortet. Auf die Fragen, welche Zürioberland24 an den Fischenthaler Unternehmer gerichtet hat, antwortete dieser knapp mit dem Satz «Wir komunizieren gar nicht und gehen rechtlich vor.»

Nun hat René Schweizer eine Medienmitteilung auf der Voland-Website veröffentlicht. Seiner Meinung nach geht's bei der Sache vor allem um politische Motive.

Kritik an UNIA

Eine junge Mitarbeiterin, deren Arbeitsverhältnis inzwischen aufgelöst worden sei, habe sich an die UNIA gewandt, weil sie in ihrer Lohnabrechnung einen Fehler vermutete. Die Stundenabrechnung und der Lohn seien aber völlig korrekt gewesen, so Schweizer.

Als der mit der Angelegenheit betraute Gewerkschaftsfunktionär jedoch erfahren habe, dass es sich beim Arbeitgeber um einen Nationalratskandidaten der SVP handle, habe sich dieser nach allfälligen anderen Tatbeständen erkundigt, die man Schweizer zur Last legen könnte. Das Thema «Hygiene» habe nahe gelegen, so Schweizer. Einen Beweis für seine Anschuldigungen an die Adresse der UNIA liefert Schweizer allerdings nicht.

Mitarbeiterin soll gespitzelt haben

Die Frau selbst habe mehrmals gegen übliche Hygienemassnahmen verstossen, schreibt Schweizer in seiner Stellungnahme. Ihr direkter Vorgesetzter habe sie wegen Versäumnissen bei den Ordnungs- und Sauberkeitsregeln in ihrem Zuständigkeitsbereich wiederholt ermahnen müssen, was bei der Mitarbeiterin zu entsprechender Missstimmung geführt habe.

In der Absicht, der Zeitung «work» bzw. der UNIA vermeintlich belastendes Material zu liefern, habe die Frau in der Folge «undercover» gearbeitet. Sie habe sogar vorgehabt, unerlaubterweise in das Büro von René Schweizer einzudringen, wie sie einer Drittperson gegenüber erklärt habe. Sie soll auch versucht haben, andere Mitarbeitende als Spitzel anzuheuern, «allerdings erfolglos», so Schweizer.

«Wir unterziehen uns freiwillig zusätzlichen und teuren Hygienekontrollen und erzielen dabei regelmässig Bestnoten.»
René Schweizer, Inhaber der Bäckerei-Konditorei Voland

«Regelmässig Bestnoten»

Zum Vorwurf mangelnder Hygiene schreibt René Schweizer: «Voland ist ein gutes und sauberes Unternehmen, das seine Kundschaft mit Produkten von bester Qualität bedient.» Man unterziehe sich sogar freiwillig zusätzlichen, teuren Hygienekontrollen, mit denen sie regelmässig Bestnoten erzielen würden. Auch bei den staatlichen Überprüfungen würden sie jeweils gut abschneiden. «Dafür stehe ich mit meinem Namen», sagt Schweizer.

Viele Fragen bleiben offen

Auf die unappetitlichen Fotos, welche der UNIA zugespielt wurden und welche «work» veröffentlicht hat, geht René Schweizer in seiner Stellungnahme nicht ein. Auch zu den Vorwürfen, man verarbeite abgelaufene Lebensmittel, sagt Schweizer nichts. Ebenso auf die Vorwürfe, welche die UNIA bezüglich Lehrlingsbetreuung an Voland gerichtet hat sowie die angeblichen Tricksereien bei Lebensmittelkontrollen, geht Schweizer mit keiner Silbe ein.

Bei 150 Mitarbeitenden seien Beanstandungen unvermeidbar. Diese würden ernst genommen und Empfehlungen würden in kürzester Zeit umgesetzt. Aktuell habe man sogar externe Spezialisten engagiert, welche ihnen dabei helfen würden. «Wer sich selbst ein Bild machen will, ist jederzeit zu einem Betriebsbesuch bei Voland eingeladen», schreibt Schweizer abschliessend.

Zürioberland24