Ob Arzneimittel, Industriechemikalien oder Pflanzenschutzmittel: die moderne Industriegesellschaft ist auf viele Stoffe angewiesen, die im Alltag sehr hilfreich sind. Solche Verbindungen werden zwar oft in sehr geringen Konzentrationen angewandt, gleichwohl haben viele dieser Spurenstoffe – auch Mikroverunreinigungen genannt – negative Auswirkungen auf die Umwelt und manchmal auch auf die menschliche Gesundheit. Manche greifen zum Beispiel in den Hormonhaushalt von Wassertieren ein. Andere stehen in Verdacht, Krebs zu erregen.
Vierte Reinigungsstufe
Eine Massnahme, damit solche Spurenstoffe nicht in die Gewässer gelangen, ist die weitergehende Behandlung des Abwassers mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe. Grössere Kläranlagen wurden bereits, oder werden laufend mit einer solchen vierten Reinigungsstufe umgerüstet. Dabei lassen sich die Konzentration der meisten Spurenstoffe mit Hilfe von Aktivkohle oder Ozon um mehr als 80 Prozent senken.
Was Sie beitragen können
Jede und jeder einzelne kann aber dazu beitragen, dass weiniger Spurenstoffe in die Umwelt gelangen.
So sollten zum Beispiel ausgediente Arzneimittel auf keinen Fall in den Toiletten entsorgt werden. Auch beim Auftragen von Salben, die Diclofenac enthalten, ist Umsicht gefragt. Dieser schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkstoff kann zum Beispiel bei Fischen zu Schäden an den Kiemen sowie an Leber und Nieren führen.
Daher sollte man die Salbe nicht mit den blossen Fingern auftragen, da beim anschließenden Händewaschen noch vorhandenes Diclofenac automatisch ins Abwasser gelangt. Deshalb raten Ärzte- und Apothekerverbände, nach dem Auftragen von Schmerzgelen die Hände mit einem Papiertuch abzuwischen oder gleich fürs Auftragen ein Papiertuch zu verwenden und es dann im Abfall zu entsorgen.