Für eine Konzessionsvergabe an Tele Züri spreche die Reichweite des Senders, hält die Regierung fest. Der TV-Sender erreiche überall im Kanton Zürich ein um bis zu zehn Mal grösseres Publikum als Tele Top. Er sei auch wirtschaftlich stärker und könne mehr in die Qualität investieren.
Ob Tele Züri am Ende überhaupt um eine Konzession nachsuchen wird, ist aber noch offen. Denn einem Medienkonzern werden maximal zwei TV-Konzessionen zugeschlagen; und zum Unternehmen CH Media, zu dem Tele Züri gehört, zählen auch Tele M1 und Tele Bärn, die in ihren Regionen bereits über Konzessionen verfügen. Sollten diese nun verlängert werden, zöge Tele Züri sein Gesuch zurück.
Sollte dies der Fall sein, dann unterstütze der Regierungsrat eine Konzession für den unabhängigen Regionalfernsehsender Tele Top, heisst es im Schreiben an den Bund.
Zu den beiden weiteren Bewerber für die Konzession - auftanken.tv und Tele Z - äussert sich der Zürcher Regierungsrat nicht weiter. Deren Bewerbungen würden sich bezüglich publizistischer und unternehmerischer Erfahrung, der geplanten personellen Ausstattung der Redaktionen sowie den Budgets für Weiterbildungen und Löhne deutlich unterscheiden. "Journalistische Qualität lässt sich zudem nicht in kurzer Zeit aufbauen."
Die TV- und Radiokonzessionen werden landesweit ab 2025 für die Dauer von zehn Jahren neu vergeben. 2008 ging die TV-Konzession für die Kantone Zürich, Schaffhausen und Thurgau an Tele Top. Dies hatte damals auch der Zürcher Regierungsrat unterstützt, dies im Sinne der Förderung eines unabhängigen Senders und der Stärkung der Meinungsvielfalt und publizistischen Konkurrenz
Tele Züri scheiterte damals mit seinem Gesuch. Ohne Konzession erhielt es keine Gebührengelder. Doch blieb es im Gegenzug von Gebietseinschränkungen und weiteren Vorgaben frei.